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Montag
10.12.2018

Medien / Publizistik

Wick: «Auch Rätoromanen kriegen ihr Wetter»

Wick: «Auch Rätoromanen kriegen ihr Wetter»

Seit genau einem Jahr produziert Meteonews die Fernseh-Show wetter.tv. Online übersetzt sie ihre Prognosen auch ins Rätoromanische. Wie kann man als privater Medienunternehmer ohne Gebührengelder nur «vom Wetter» leben? Der Klein Report hat beim Geschäftsführer Peter Wick nachgefragt.

«Klammheimlich und ohne auf irgendwelche Subventionen zu pochen» habe meteonews.ch vor drei Jahren entschieden, die Wetterprognosen auch in die vierte Landessprache zu übersetzen, sagt Peter Wick, CEO der Meteonews AG.

Er habe im Bündnerland «einen Pflock einschlagen» wollen, so Wick. Geschäftlich natürlich, aber auch persönlich. Er habe selber einen speziellen Draht zu diesem Landesteil, auch Rätoromanisch-Unterricht habe er schon genossen.

Geld spielen die rätoromanischen Online-Prognosen an sich wenig ein. Aber sie kosten auch nicht viel. Vor allem das Einrichten und Aufschalten der neuen Unterseite sei aufwändig gewesen. Die laufenden Kosten, um die Website zu betreiben, seien überschaubar, sagt Wick zum Klein Report.

Und dies, obwohl es für das Übersetzen nach wie vor einen Online-Redaktor aus Fleisch und Blut braucht. Das «Versprachlichen» der Wetterdaten in Textbausteine erfolge dagegen automatisiert.

Entscheidend sei eine Marketing-Überlegung gewesen: «Mit der Botschaft 'Auch die Rätoromanen bekommen ihr Wetter' haben wir uns einen guten Ruf verschafft. Und so konnten wir in Graubünden neue Kunden gewinnen.» Seit diesem Winter zeigt MeteoNews seine Wetterprognosen zum Beispiel im Web- und App-Auftritt von Flims, Laax und Falera.

Ziemlich genau vor einem Jahr, am 1. Dezember 2017, hat Meteonews zudem die Wetter-Fernsehshow wetter.tv lanciert, wie der Klein Report berichtete. «Seit einem Jahr sind wir nun auf Sendung mit laufenden Aktualitäten von früh bis spät. Es gab nie einen technischen Ausfall und qualitativ wurden wir besser», zieht der Wetterunternehmer gegenüber dem Klein Report Bilanz. Und fügt an: «Wir konnten beweisen, dass wir TV machen können und dass es uns immer noch gibt.»

Auf die Baustellen angesprochen, meint Wick: «Mit den Zuschauerzahlen bin ich noch nicht da, wo ich sein möchte.» Und er kämpfe im Moment dafür, dass wetter.tv auf den Kabelnetzen einen besseren Sendeplatz bekommt, «die Platzierung ist zentral».

Um mehr Zuschauer zu erreichen, will MeteoNews das Programm mit Dokus aus den Bereichen Natur, Umwelt und Reisen anreichern. Möglich sei, dass man dafür mit anderen Publishern zusammenspannt. So sei er mit News-Portalen und mit einem Fernsehsender am Verhandeln, sagt Peter Wick. Für Namen sei es noch zu früh.

Die Wetter-Show neben der SRG und den subventionierten Regionalfernsehen am TV-Markt zu refinanzieren, sei «brutal schwierig», sagt Wick gegenüber dem Klein Report. Vermarktet wird wetter.tv von Admeira. In den Augen vieler sei es «ein Himmelfahrtskommando in der heutigen Fernsehlandschaft».

Alle reden zwar übers Wetter, auf dem Markt sind Sonne und Regen aber ein Nischenprodukt. «Das ist nur über eine crossmediale Vermarktung realistisch, also über Werbekunden, die auf unterschiedlichen Kanälen im Wetter-Umfeld präsent sein wollen», sagt Peter Wick zum Vermarktungsumfeld.

Neben seiner TV-Show und der Website ist MeteoNews auch im Print-Kanal präsent: Im «Blick» publiziert der Dienst ein Wetterfenster mit eigenem Werbeplatz. Diesen Kanal will Peter Wick mit weiteren Zeitungen in Zukunft ausbauen.