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Dienstag
13.12.2011

Medien / Publizistik

Der Verleger Peter Wanner, der mit der BT Holding das Zürcher Radio 24 übernommen hat, hat keine Angst, sich nach dem Kauf der zwei Fernsehstationen TeleZüri und TeleBärn nun mit Radio 24 zu übernehmen. «Nein, diese Angst habe ich wirklich nicht», sagte Wanner am Montag gegenüber dem Klein Report. «Die TV-Sender bezahlen wir aus liquiden Mitteln und Radio 24 ist zur Hälfte eigenfinanziert, zur Hälfte fremdfinanziert.»

Dass im Gegenzug aus konzsessionsrechtlichen Gründen der Verkauf von Anteilen an Radio 32 ansteht, wird beim Aargauer Medienhaus bedauert. «Wir werden Anteile an Radio 32 verkaufen, damit wir dort keine Mehrheit mehr haben. Wir bedauern das, können es aber verkraften», so Peter Wanner.

Bereits verkauft wurde das «Langenthaler Tagblatt». Dass es sich dabei um ein direktes Gegengeschäft mit Tamedia gehandelt hat, welche die Zeitung übernommen hat, bestreitet Wanner: «Es war kein direktes Gegengeschäft. Allerdings äusserte Tamedia den Wunsch, das `Langenthaler Tagblatt` zu erwerben, nachdem wir erklärt haben, dass wir uns vorstellen könnten, den Titel zu veräussern. Der separate Deal mit dem Langenthaler Tagblatt hat wohl die Bereitschaft von Tamedia erhöht, Radio 24 an uns zu verkaufen. Auch wurde die Preisfindung dadurch erleichtert.»

Vorerst wird bei Radio 24 alles beim Alten bleiben. «Zwischen Print und Radio sehen wir keine Synergien. Wir trennen das vollkommen», sagte Peter Wanner. Auch soll das Radio auf Zürich fokussiert bleiben. «Radio 24 bleibt das Radio aus Zürich und für Zürich», so Wanner. Personell bleiben dem Radio ebenfalls alle Mitarbeiter erhalten. «Wir haben eine Weitebeschäftigungsgarantie für neun Monate gegeben.»

Eine der Mitarbeiterinnen ist Karin Müller, die Programmleiterin von Radio 24. Sie freut sich über den neuen Besitzer. «Das war ganz klar mein Wunschkandidat», sagte sie am Montag gegenüber dem Klein Report. «Eine Variante hielt ich schon von Beginn weg für die beste, und die ist jetzt eingetroffen.» Sie erwarte einen starken Besitzer, der seriös sei und das journalistische Handwerk verstehe. Eine herzliche Umarmung mit Peter Wanner habe es schon gegeben.

Über den Zeitpunkt der Ankündigung des Verkaufs ist sie nicht überrascht. «Ich hatte erwartet, dass noch vor Weihnachten etwas geht.» Es werde Änderungen im üblichen Rahmen geben, sagte Müller. Diese werden den Serviceteil betreffen, aber es soll auch neue Sendungen und neue Stimmen geben. «Das ist allerdings unabhängig vom Besitzerwechsel», so Müller.