Der stellvertretende Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und ehemalige Chefredaktor des Newsnet, Peter Wälty, wechselt per September zurück zu «20 Minuten». Bei der Pendlerzeitung, dessen Onlineredaktion er von 2000 bis 2008 geleitet hat, wird er unter Geschäftsführer Marcel Kohler Leiter Digitalentwicklung sowie Stellvertreter von Chefredaktor Marco Boselli. Der Klein Report wollte von Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer wissen, was hinter dem Wechsel steht.
«Peter Wälty möchte sich nach mehr als einem Jahrzehnt als Chefredaktor von `20 Minuten Online` und Newsnet weiterentwickeln und seine Erfahrung in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder einbringen», erklärte Zimmer. «Die Funktion als Leiter Digitalentwicklung und stellvertretender Chefredaktor der konvergenten Redaktion von `20 Minuten` eröffnet ihm die Möglichkeit, sein Know-how für den `20 Minuten`-Medienverbund im In- und Ausland einzubringen.»
Von einer Herabstufung Wältys könne nicht die Rede sein, unterstrich Zimmer: «Peter Wälty hat sich zu diesem Schritt entschieden, weil ihn die neue Aufgabe bei `20 Minuten` reizt.» Wälty sei neu direkt der Geschäftsleitung unterstellt.
Wird Wälty, wollte der Klein Report wissen, in seiner Doppelfunktion als Leiter Digitalentwicklung und stellvertretender Chefredaktor mit zwei Chefs eher redaktionelle oder strategische Aufgaben wahrnehmen? Christoph Zimmer: «Beides, und darin liegt für ihn der Reiz der Aufgabe. Als Leiter Digitalentwicklung wird er einerseits eng mit Marcel Kohler zusammenarbeiten, andererseits als stellvertretender Chefredaktor auch mit Marco Boselli.»
Die Aufgaben Wältys beim «Tages-Anzeiger» übernehmen Michael Marti und Arthur Rutishauser. Wie die Aufgabenteilung zwischen den beiden neuen Stellvertretern und Chefredaktor Res Strehle im Detail aussehen wird, werde sich erst in den kommenden Monaten entscheiden, so Zimmer. «Peter Wälty bleibt ja noch bis Juni an Bord und wird gemeinsam mit Res Strehle das Konvergenzprojekt zum Abschluss bringen.»
Im Herbst hatte Andreas Dietrich die Chefredaktion des «Tages-Anzeigers» verlassen, und erst im Januar war mit Markus Eisenhut ein weiterer Abgang von der Redaktionsspitze bekannt geworden. Auf die Frage des Klein Reports, was hinter dieser hohen Fluktuation steht, sagte Zimmer konziliant: «Die Wechsel von Dietrich, Eisenhut und Wälty sind nicht direkt vergleichbar. Es liegt auf der Hand, dass ein so tiefgreifender Veränderungsprozess wie das Konvergenzprojekt auch ein Anlass ist, persönlich Bilanz zu ziehen und die berufliche Zukunft zu überdenken.»
Tamedia respektiere den Wunsch Wältys, «seine Erfahrungen auch ausserhalb der Redaktion in die Entwicklung neuer Geschäftsfelder einbringen zu wollen», und freue sich, dass er sich dabei für «20 Minuten» entschieden habe.