Arbeitnehmer der AZ Medien zahlen seit Anfang Jahr höhere Sparbeiträge für ihre Pensionskasse und erhalten gleichzeitig einen tieferen technischen Zinssatz. «Die Anpassungen wurden nicht aus Spargründen gemacht», versichert allerdings der Stiftungsrat der Pensionskasse der AZ Medien-Gruppe auf Nachfrage des Klein Reports.
Per 1. Januar hat der Stiftungsrat - der paritätisch aus Arbeitnehmern und Arbeitgeber zusammengesetzt ist - folgende Änderungen des Vorsorgereglements beschlossen: Die Sparbeiträge werden für beide Parteien um je 0,5 Prozent erhöht, die Zusatzbeiträge werden reduziert (Arbeitnehmer: - 0,2 Prozent, Arbeitgeber: - 0,9 Prozent) und der technische Zinssatz wird ebenfalls von 3 auf 2,5 Prozent reduziert.
«Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung der Bevölkerung wurde bereits in den vergangenen Jahren der Umwandlungssatz angepasst», erklärt der Stiftungsrat der Pensionskasse der AZ Medien-Gruppe dem Klein Report. «Daneben wurde der technische Zinssatz aufgrund der Empfehlung der von der Schweizerischen Kammer der Pensionskassen-Experten beschlossenen Fachrichtlinie technischer Zinssatz auf 2,5 Prozent reduziert», so der Stiftungsrat weiter.
Diese beiden Effekte führen gemäss dem Stiftungsrat der Pensionskasse dazu, dass das Zielrentenniveau «nur mit höheren Sparbeiträgen erreicht werden kann». «Deshalb wurden die individuellen Sparbeiträge um je 0,5 Prozent erhöht, was zu einem direkt höheren Sparbeitrag bei jedem einzelnen Versicherten führt.»
«Mit den Zusatzbeiträgen werden jeweils die Kosten der Pensionskasse wie Versicherungsprämie, Vermögensverwaltungskosten und Administration finanziert. Dieser Satz konnte reduziert werden», wird weiter erklärt. Allerdings fehlt eine Begründung, warum Arbeitnehmer (- 0,2 Prozent) und Arbeitgeber (- 0,9 Prozent) nicht gleich stark von dieser Ersparnis profitieren.
Den Anpassungsbedarf führt der Stiftungsrat auf die «demografische Entwicklung» und die «Entwicklungen auf den Finanzmärkten» zurück: «Die strukturellen Verschiebungen in der Bevölkerung mit der erhöhten Langlebigkeit und immer mehr Rentnern dürfte vielen Mitarbeitern bekannt sein. Die schwierige Lage in den Finanzmärkten ebenso», so das Organ der Pensionskasse der AZ Medien-Gruppe.
«Oberstes Ziel ist es, die finanzielle Leistungskraft der Pensionskasse zu erhalten und das Kapital zu sichern», schliesst der Stiftungsrat rund um Präsident Philip Funk seine Begründung. «Die Arbeitgeberin bezahlt durch die Anpassungen 0,4 Prozent weniger Beiträge auf den koordinierten Löhnen.»