18 National- und Ständeräte haben sich beim Presserat über die Berichterstattung der «Schweiz am Sonntag» im Fall Geri Müller beschwert. Sie monieren den Artikel vom 16./17. August «Geri Müller: Nackt-Selfies aus dem Stadthaus» von Chefredaktor Patrik Müller.
Wie der Klein Report über Umwege erfuhr, liegt der SDA dazu ein Papier der Parlamentarierinnen und Parlamentarier vor mit dem Titel «Beschwerde beim Presserat gegen `Schweiz am Sonntag`».
«Politikerinnen und Politiker müssen wie andere Menschen eine geschützte Privat- und Intimsphäre geniessen können», heisst es in dem Schreiben. «Dieser Anspruch wurde bei Geri Müller in so krasser Weise verletzt, dass der Fall über den konkreten Einzelfall hinausweist. Elementare Regeln der journalistischen Sorgfaltspflicht wurden missachtet.»
Die Unterzeichner monieren weiter, dass es keinen journalistisch vertretbaren Grund gegeben habe, die Privat- und Intimsphäre von Geri Müller derart gering zu achten. «Der Artikel stellt eine neue Qualität der Missachtung der Intimsphäre einer öffentlichen Person dar. Das darf nicht die Zukunft der Medienfreiheit sein.»
Die Beschwerde unterzeichnet haben Politikerinnen und Politiker fast aller Fraktionen. Es sind: FDP-Ständerat Hans Altherr, CVP-Präsident Christophe Darbellay, GLP-Nationalrat Roland Fischer, Grünen-Nationalrätin Yvonne Gilli, Grünen-Nationalrätin Maya Graf, BDP-Nationalrat Lorenz Hess, SP-Ständerat Claude Janiak, Grünen-Nationalrätin Francine John-Calame, Grünen-Nationalrätin Anne Mahrer, BDP-Nationalrätin Rosmarie Quadranti, Grünen-Nationalrat Louis Schelbert, SP-Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel, Grünen-Nationalrätin Aline Trede, Grünen-Nationalrat Christian van Singer, Grünen-Nationalrat Daniel Vischer, CSP-Nationalrat Karl Vogler, Grünen-Nationalrat Alec von Graffenried und SP-Nationalrat Cédric Wermuth.
Erstunterzeichner sind die Grünen-Nationalräte Louis Schelbert und Daniel Vischer.