Stefanie Hablützel ist mit dem Ostschweizer Medienpreis 2018 ausgezeichnet worden. SRF-Nahostkorrespondent Pascal Weber gewinnt den Radio- und Fernsehpreis.
Die Jury überzeugt hat Hablützels Justizrecherche über einen Skeleton-Unfall, «die tief in den Filz der Bündner Behörden eindringt», wie in der Begründung steht. Der in der «Zeit» erschienene Artikel «Mit 100 Stundenkilometern ins Unglück» beschreibt das Handeln der Justiz, nachdem ein Eisrodel-Fahrer auf dem St. Moritzer Cresta-Run verunglückt war.
Stefanie Hablützel zeigt auf, wie «durch die Nähe von Wirtschaft und Justiz die Rechtsstaatlichkeit aufgehoben wird». Während neun Jahren hatte die Journalistin über die vertrackte Geschichte mit fünf Gerichtsentscheiden recherchiert. Hablützel produziert seit 2010 beim SRF das «Regionaljournal Graubünden».
Der Radio- und Fernsehpreis der Ostschweiz geht in diesem Jahr an SRF-Nahostkorrespondent Pascal Weber. Der in Eschenbach und Ernetschwil aufgewachsene Journalist berichtet seit 2010 von diesem «Brennpunkt der Weltpolitik», er wohnt heute in Beirut. Der Radio- und Fernsehpreis wird von der SRG Ostschweiz vergeben, im Auftrag der Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, St. Gallen und Thurgau.
Mit einem Anerkennungspreis würdigt die Jury die «Medienvereinigung Öffentlichkeitsgesetz St. Gallen», bei der unter anderem Conradin Knabenhans von der «Zürichsee-Zeitung», Andri Rostetter vom «St.Galler Tagblatt», Jörg Krummenacher von der NZZ und Maria Lorenzetti vom SRF-«Regionaljournal Ostschweiz» mitmachten.
Gemeinsam haben die St. Galler Medien Druck aufgebaut, um unter Berufung auf das Öffentlichkeitsgesetz die Löhne aller 77 St. Galler Gemeindepräsidenten publik zu machen. Etliche Gemeinderäte wollten anfänglich diese Angaben unter dem Deckel behalten. Der Zusammenschluss der Medien sei «einmalig», lobte die Jury.