Nach dem Scheitern des «Swiss Media Data Hubs» (SMDH) wird die Schweizer Onlineforschung ab 2021 in die Mediapulse eingegliedert. Ob die Mitarbeitenden von Net-Metrix übernommen werden, bleibt unklar.
Die Verwaltungsräte der Net-Metrix AG, der Wemf AG und der Mediapulse AG hätten «verschiedene Varianten zur Weiterentwicklung der Onlineforschung» geprüft, heisst es am Mittwoch in einem Kommuniqué. «Mit grosser Übereinstimmung» sei schliesslich der Entscheid für eine Integration in die Mediapulse AG gefallen.
«In der Konsequenz werden die Aktivitäten der Net-Metrix AG in die Mediapulse AG überführt.» Der Online-Forschungsanbieter wird noch bis Ende 2020 mit dem bisherigen Erhebungssystem Daten liefern. «Die Mitarbeitenden der Net-Metrix AG werden bis dahin vollumfänglich weiterbeschäftigt, eine Übernahme im Nachfolgeprojekt wird geprüft.»
Die Mess-Infrastruktur der Mediapulse soll mit der Integration der Online-Nutzungsforschung zu einem «Gesamtsystem» weiterentwickelt werden. Berücksichtigt werden sollen dabei unter anderem die Konvergenz der Medien, der Bedeutungsgewinn von Bewegtbild und der «zunehmende Druck nach Skaleneffekten und Synergien in der Forschung».
Wie die Eingliederung im Einzelnen umgesetzt wird, soll in den nächsten Monaten «in enger Zusammenarbeit mit dem Markt» erarbeitet werden, sagte Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch.
Net-Metrix war vor zwölf Jahren von der SRG und der Wemf gegründet worden, um die Online-Nutzungsforschung zu bündeln. Das hochgesteckte Ziel des im letzten März gescheiterten SMDH-Projekts war die «Total Audience», eine Netto-Reichweitenmessung über alle Medienkanäle hinweg.
«Net-Metrix wird uns in bester Erinnerung bleiben», sagte Verwaltungsratspräsident Jürg Weber am Mittwoch im Ton einer Abdankung.