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Freitag
24.05.2019

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Die Omnicom Media Group Schweiz hat ein Jahresarbeitszeitmodell, Gleitzeiten und eine neue Homeoffice-Regelung eingeführt. Das flexible Arbeitszeitmodell solle «die Interessen der Firma mit denjenigen der Mitarbeitenden in Einklang bringen», steht in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Weit weniger flexibel als bei den Arbeitszeiten zeigt sich die Schweizer Mediaholding der Omnicom hingegen in ihrem Umgang mit den Medien: «Sollten Sie den Text anpassen oder kürzen, so bitten wir Sie vorab zur Freigabe», schreibt die persönliche Assistentin von CEO Jens Brecht in einem Mail an die Journalisten.

Gemeint ist die Medienmitteilung vom Dienstag, die aber nicht viel mehr liefert, als einige Schlagworte: «Vertrauenskultur», «Eigenverantwortung» oder «Freiräume und Gestaltungsspielraum» sind einige der Begriffe, die floskelhaft niedergeschrieben wurden, um das neue Arbeitsmodell wortreich einzubetten.

Auf Nachfrage des Klein Reports erklärte die zuständige Ansprechperson am Telefon immerhin, wie genau das Jahresarbeitszeitmodell, die Gleitzeiten und die agile Homeoffice-Regelung bei der Omnicom Media Group Schweiz funktionieren. Diese Auskünfte sind eigentlich das Minimum für jede Redaktion, die seriös zu diesem Thema berichten will.

Doch nach Vorlage der Zitate zum Gegenlesen heisst es nach einer Rücksprache mit CEO Jens Brecht plötzlich: «Wir möchten das bitte bei der ursprünglichen Pressemitteilung inklusive Zitat Jens Brecht belassen.» Ohne Angabe von Gründen wurde die Freigabe der Quotes verweigert.

An dieser Stelle sei deshalb das Zitat von Jens Brecht erwähnt, das offenbar unbedingt mit in den Text gehört: «Durch die Einführung des flexiblen Arbeitszeitmodells sind die Mitarbeitenden viel freier in ihrer Wahl der Arbeitszeit und tragen mehr Eigenverantwortung. Zusätzlich haben wir eine moderne Homeoffice-Regelung geschaffen, was unseren Mitarbeitenden zusätzliche Freiräume und Gestaltungsspielraum gibt auch örtlich flexibel zu arbeiten. Dies immer unter der Voraussetzung, dass die Arbeit erledigt und die Erreichbarkeit gewährleistet ist.»

Ist es wirklich das, was von den Medien erwartet wird? Dass unreflektiert wiedergegeben wird, was eine unternehmenstechnisch befangene Pressestelle vorgibt?