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Dienstag
15.10.2002

Ab dem 1. November können sich Personen mit Problemen wegen Antennen und Funkwellen kostenlos an die unabhängige Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt wenden. Ombudsfrau ist Ständerätin Erika Forster (FDP/SG). In erster Linie will die Ombudsstelle bei Auseinandersetzungen um Antennenstandorte oder Fragen zu Funkwellen von Handys und Antennen Hand bieten. «Wir wollen vermitteln und konstruktive Lösungen erarbeiten», sagte Peter Jossen, Präsident der Stiftung und Walliser SP-Nationalrat, am Dienstag vor den Medien in Bern.

Stifter der Ombudsstelle sind die Mobilfunkbetreiber Swisscom, Orange und Sunrise; sie haben sich verpflichtet, die Finanzierung der Stelle zu übernehmen. Die Geschäftsstelle wird durch den Berner Fürsprecher Rolf Lüthi geleitet. Lüthi war zuvor stellvertretender Generalsekretär des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. Sollte das Bedürfnis für die Ombudsstelle weit über die Thematik der Antennen, Funkwellen und Umweltfragen hinausgehen, will der Stiftungsrat das Aufgabengebiet auf alle Fragen im Zusammenhang mit der Mobilkommunikation ausweiten.

Die Bildung der Ombudsstelle zeige, «dass das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Gefahren des Mobilfunks» steige und die Branche offenbar einen Handlungsbedarf sehe, sagte Präsident Stefan Day vom Verein Antennenmoratorium zum Klein Report. Bedenklich sei allerdings, dass dabei «einmal mehr der Bock zum Gärtner gemacht wird, wenn die Betreiber die tragende Stiftung finanzieren», kritisierte er weiter. Und schliesslich meldete er Vorbehalte gegenüber Ombudsfrau Forster an: Sie bringe «weder von ihrer beruflichen Ausbildung, Erfahrung oder ihren zahlreichen politischen Ämtern eine Qualifikation für die unabhängige Auskunftserteilung in Fragen des Mobilfunks und seiner gesundheitlichen Folgen» mit.

Die Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt hat folgende Koordinaten: Monbijoustrasse 22, 3011 Bern, Tel. 031/380 85 94.