Knall bei der Zürcher Gratiszeitung: Chefredaktor und Verleger Bruno Hug verlässt die «Obersee Nachrichten» (ON) und übergibt die Geschäftsführung per sofort an Ralf Seelig. Seelig übernimmt seine neue Aufgabe zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter Zeitungen, Zeitschriften und Buchverlage beim ON-Mutterhaus Somedia.
Über die genauen Gründe der Trennung von Hug könne man aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Auskünfte geben, schreibt der ON-Verwaltungsrat in einem Communiqué am Freitag.
Zudem informierte das Gremium darüber, dass man das Urteil des Kreisgerichts Werdenberg-Sarganserland in Sachen KESB/Stadt Rapperswil-Jona akzeptieren werde. Das Gericht kam im entsprechenden Urteil zum Schluss, dass die Gratiszeitung über zwei Jahre eine «tendenziöse Medienkampagne» gegen die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Linth betrieben und damit die Persönlichkeit der Kesb und deren Präsidenten Walter Grob verletzt habe.
Die «Obersee Nachrichten» sowie Chefredaktor Bruno Hug wurden vom Gericht dazu verurteilt, die Parteikosten der Stadt Rapperswil-Jona sowie von Walter Grob in der Höhe von 160 193.30 Franken zu übernehmen.
Gegenüber dem Klein Report sagte Bruno Hug am Mittwoch noch, dass man vom Gericht eine detaillierte Urteilsbegründung verlange, um das noch nicht rechtskräftige Urteil allenfalls an die nächste Instanz weiterziehen zu können. «Die Tendenz geht in Richtung weiterziehen», sagte Hug.
Nun geht Bruno Hug und Ralf Seelig übernimmt. Auf Anfrage des Klein Reports sagte Seelig, dass er seine neue Funktion zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter Zeitungen, Zeitschriften und Buchverlage bei Somedia übernehmen werde.
Darüber hinaus bestätigte er, dass man bereits mit der Planung der «Obersee Nachrichten» für 2018 angefangen habe, «für detaillierte Auskünfte ist es aber noch zu früh», so Seelig. Er verriet jedoch, dass die ON auch weiterhin eigenständig bleiben werde. Zudem heisst es in der Mitteilung, dass Seelig «in den nächsten Tagen» bestimmen werde, wer die Redaktion des Gratisblattes künftig leiten wird.