Trotz Kurzarbeit schüttet die AG für die Neue Zürcher Zeitung die Dividende 2019 aus. Die Aktionäre stimmten der beantragten Dividende von 200 Franken pro Aktie «mit über 98 Prozent der Stimmen zu», wie der NZZ-Verlag am Samstag nach der Generalversammlung bekannt gab.
Die Aktionärinnen und Aktionäre unterstützten «diese auf Langfristigkeit angelegte Strategie», lässt sich Etienne Jornod, Präsident des Verwaltungsrates, zu diesem umstrittenen Thema zitieren. «Gerade in Krisenzeiten sind diese Loyalität und nachhaltige Sichtweise eine wichtige Voraussetzung für die Handlungsfähigkeit des Unternehmens. Entsprechend ist auch unsere Dividendenpolitik auf Kontinuität angelegt. Mit dem Dividendenantrag wollten wir bewusst ein Zeichen für diese langfristige Optik setzen.»
Die Ausschüttung der Dividende beziehe sich auf das gute Geschäftsergebnis 2019, schreibt der Verlag von der Zürcher Falkenstrasse. Und weiter: «Der Verwaltungsrat betonte zudem, dass die NZZ-Mediengruppe in einer soliden finanziellen Situation ist und über genügend Liquidität verfügt.» Die aktuelle Krise werde aber Auswirkungen auf die Dividende des laufenden Jahres haben.
Wie der Klein Report bereits in seiner Berichterstattung zu den Zahlen 2019 über die NZZ-Gruppe Ende März schrieb, ist zum Gewinn von 18,4 Millionen Franken (2018: 18,8 Mio. Fr.) der Anteilsgewinn von 9,4 Millionen Franken aus dem Joint Venture CH Media geflossen.
Zudem hat das Verlagshaus überdurchschnittlich gut an den Kapitalmärkten abgeschlossen, womit das Finanzergebnis mit einem Plus von 2,6 Millionen auf 3 Millionen Franken ausgewiesen wurde. Insgesamt ist das Finanzergebnis um 3,5 Millionen höher als im Vorjahr ausgefallen.
Aber wie geht es an den turbulenten Finanzmärkten weiter? «Das Wertschriftenportfolio, das zu einem Drittel aus Aktien, einem Drittel aus Obligationen und Wandelanleihen sowie einem Drittel aus Immobilien, alternativen Anlagen und Geldmarktanlagen besteht, dürfte bis dato Verluste von 20 bis 30% eingefahren haben», lässt das Portal schweizeraktien.net einen Insider Ende März reden und zitiert danach die NZZ selber zu den Rückgängen im Finanzgeschäft: «Im Wesentlichen entspricht die Anlagestrategie einem eher konservativen BVG-Portfolio. Die Kursrückgänge sind mit einem solchen Portfolio vergleichbar.»
Unter den weiteren Traktanden standen am Samstag die VR-Mitglieder: Für eine weitere Amtsperiode wurden Lucy Küng, Matthias Reinhart und Roland Siegwart gewählt.
Aufgrund des Präsenzverbotes fand die NZZ-Generalversammlung ohne die Anwesenheit der Aktionäre statt.