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Mittwoch
18.01.2017

Medien / Publizistik

Die Geschichte des Klein Reports über den Nepotismus bei der NZZ hat hohe Wellen geschlagen. Wie ein NZZ-Insider gegenüber dem Klein Report sagt, sorgt der ruppige Führungsstil von Chefredaktor Eric Gujer zunehmend für Unmut. Als absolut unmöglich wird auch das Verhalten von Claudia Schwartz, seiner Ehefrau, eingestuft, Feuilletonredaktorin bei der NZZ.

Bei Meinungsverschiedenheiten mit Redaktoren, Layoutern und Bildredaktoren sagt Schwartz laut mehrerer NZZ-Mitarbeiter: «Dann gehen wir zu Eric.» Dieser nimmt sich der Angelegenheiten stets an, entscheidet immer so, wie sie es will, und rüffelt nicht selten die «Fehlbaren». Man ist an der Falkenstrasse entsetzt über das Verhalten von Gujer und Schwartz und über das Führungsverhalten Gujers.

Jetzt ist es bei der «Neuen Zürcher Zeitung» zu einem nächsten Knall gekommen: Brigitte Meyer, die Leiterin der NZZ-Bildredaktion, hat, so ein NZZ-Insider, ihre Kündigung eingereicht. Meyer war seit 2009 Art Director und Leiterin der NZZ-Bildredaktion.

Myriam Käser, Leiterin Unternehmenskommunikation der NZZ Management AG, bestätigte gegengeüber dem Klein Report die Kündigung der Fotochefin: «Brigitte Meyer verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.»

Die NZZ-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragen sich auch nach dieser weiteren Kündigung, warum die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat nicht einschreiten und die Situation entschärft.

NZZ-CEO Veit Dengler «flötet» oft von der «Wertschätzung», die man den Mitarbeitern entgegenbringen müsse. Das ist angesichts der realen Zustände bei der NZZ purer Hohn.

Dengler hat gerade einen «Code of Business Conduct» an alle Mitarbeiter verschickt. Darin findet man schöne Sätze wie: «Wir legen sowohl im Kontakt mit unseren Kunden und Geschäftspartnern wie auch gegenüber den eigenen Mitarbeitenden grossen Wert auf eine professionelle und respektvolle Zusammenarbeit.»

Weiter heisst es im Dokument: «Die Mitarbeitenden der NZZ-Mediengruppe sind gehalten, im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit Interessenkonflikte zu vermeiden. Insbesondere ist es ihnen untersagt, die berufliche Position im Unternehmen oder Unternehmensressourcen zu nutzen, um unangebrachte Vorteile für sich oder für Angehörige zu erwirken.» Im Falle einer Verletzung des Verhaltenskodex werden «arbeitsrechtliche Sanktionen» in Aussicht gestellt.

Die NZZ hat ein Führungsproblem: CEO Veit Dengler und der Verwaltungsrat trauen sich aber scheinbar nicht, einzugreifen.