Die «Neue Zürcher Zeitung» lanciert am Mittwoch in Österreich das Onlineangebot NZZ.at. Der Start im östlichen Nachbarland soll aber nicht die Vorstufe des Starts in Deutschland sein, dies erklärte NZZ-Pressesprecherin Myriam Käser am Dienstag gegenüber dem Klein Report.
Auf die Frage, ob NZZ.at die Generalprobe vor dem Roll-out in Deutschland sei, meinte sie: «Nein, das ist nicht zutreffend. Deutschland ist ein völlig anderes Umfeld. Unser Engagement in Österreich konzentriert sich auf diesen Markt.»
Die NZZ habe in Deutschland bereits ein bestehendes Angebot. «Ob und wie wir allenfalls darüber hinaus tätig werden, entscheiden wir im Rahmen unserer generellen strategischen Entwicklung», sagte Käser. «Hierzu gibt es keine konkreten Pläne. Klar ist, in Österreich schliessen wir mit NZZ.at eine Lücke im Markt der Qualitätspublizistik. In Deutschland haben wir ganz andere Voraussetzungen.»
Das Ziel ist es, mit dem Auftritt in Österreich zu lernen. «Das ist das Wichtigste», so Käser. «NZZ.at ist für uns eine Chance, weil NZZ.at von Beginn weg digital gedacht und umgesetzt wurde. Das gibt mehr Freiheit, mit NZZ.at können wir einfacher und schneller neue Ideen entwickeln und umsetzen. Die Erkenntnisse, die wir daraus gewinnen, werden wir auch für die Schweiz nutzen.»
Und nicht nur die Erkenntnisse könnten in Zukunft in der Schweiz genutzt werden. «Denkbar ist, dass interessante Geschichten auch auf NZZ.ch zu lesen sein werden, wir schliessen da gar nichts aus», sagte sie.
Zu den Zukunftsaussichten bezüglich Finanzen oder Abonnenten wollte Käser nicht viel sagen. «NZZ.at ist solide finanziert, muss aber in vernünftiger Frist selbsttragend werden», meinte sie. «Zur konkreten Anzahl der Abonnenten, die NZZ.at in einem Jahr erreichen soll, kann ich keine Auskunft geben.»