Für die neue Webserie tut sich das Schweizer Radio- und Fernsehen (SRF) erstmals mit dem Jugendmedium VICE zusammen: Resultat sind 25 Episoden «Kreuz & Queer», in denen über Gender und Sexualität diskutiert wird.
Stefano Semeria, Bereichsleiter Junge Zielgruppen bei SRF, erklärt dem Klein Report: «SRF hat sich im Rahmen eines externen Pitchverfahrens entschieden, das von VICE vorgeschlagene Thema umzusetzen.» Inhaltlich geht es in der Webserie, die bereits am 3. April anläuft, um Themen wie Gender, Liebe, Körper und Sinneserfahrungen, die in einer Frühlings- und Herbststaffel abgehandelt werden.
Anstelle einer «Auftragsproduktion» habe man sich in diesem Zusammenhang für eine «Koproduktion» entschieden, sagt Semeria dem Klein Report. «Das heisst, VICE und SRF teilen sich die Herstellungskosten je zur Hälfte», konkretisiert er weiter und ergänzt: «VICE entwickelt und produziert die Inhalte.»
«Im Gegenzug» könne VICE die Inhalte auf den eigenen Kanälen auswerten. «Im TV ist dieses Verfahren durchaus bekannt und üblich. Im Web ist dies, zumindest für SRF, ein Novum», findet der SRF-Bereichsleiter.
Das zur Hälfte vom SRF finanzierte «Kreuz & Queer» läuft auf dem Player von SRF, der Website von SRF Virus und gleichzeitig auf den Kanälen, die VICE bespielt. «VICE ist ausserdem interessiert, die Inhalte auch in ihrem internationalen Netzwerk zu distribuieren und zu aktivieren», geht Semeria sogar noch weiter.
Anders als SRF dürfe VICE die teils gebührenfinanzierten Inhalte auch online bewerben, so Stefano Semeria, der daran im Übrigen kein Problem sieht: «Das ist VICE nicht verboten und im Rahmen einer Koproduktion auch üblich, dass jeder Partner die jeweils ihm möglichen Verwertungswege beschreitet. SRF ist vertraglich nicht an den durch VICE erzielten Werbeerlösen beteiligt.»
Die Grenzen zwischen Gebührenfinanzierung, privater Finanzierung und Refinanzierung über Online-Werbung verschwimmen dabei gänzlich: «VICE wird durch eine eigenständige Verwertungsstrategie ermöglicht, seinen Anteil an der Produktion zu refinanzieren», so Semeria zum Klein Report.