Bei der Allgemeinen Plakatgesellschaft (APG) ist die Enttäuschung gross. Im Wettbieten mit der Firma Clear Channel war man nicht bereit, die hohen Summen des direkten Konkurrenten auszukontern.
«Es konnten zwei Angebote ausgewertet werden: Clear Channel und APG», erklärte Simon Räbsamen, Leiter Infrastruktur der VBZ, dem Klein Report am Montag den preistreibenden Wettbewerb bei der Plakatwerbung.
Das Rennen um die Konzessionsvergabe hat schlussendlich nicht die APG, sondern Clear Channel gemacht. Abgabesätze und Garantieleistungen sind künftig deutlich höher als zuvor, obwohl keine zusätzlichen Plakatflächen geschaffen wurden.
Markus Ehrle (Bild), CEO der APG, zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Konzession ab 2017 für die analogen Werbeflächen der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) an den Konkurrenten vergeben wurde: «Wir hätten die langjährige Partnerschaft mit den VBZ gerne zu wirtschaftlichen Konditionen weitergeführt und bedauern den Entscheid.»
Weiter macht Ehrle keinen Hehl daraus, dass Clear Channel das eigene Angebot bei Weitem übertroffen hat. «Aus ökonomischen Aspekten waren wir nicht bereit, jeden Preis zu bezahlen. Ganz offensichtlich und für uns völlig unverständlich hat unser Mitbewerber ein Angebot unterbreitet, welches über unseren heutigen effektiven Umsätzen liegt.»
Anders sieht das Jürg Rötheli, Vice President Central Europe und CEO von Clear Channel Schweiz: «Die VBZ-Werbeflächen wurden erstmals ausgeschrieben, weshalb davon auszugehen ist, dass der bisherige Anbieter aufgrund seiner dominanten Stellung von günstigeren Konditionen profitieren konnte», wehrt er sich gegenüber dem Klein Report. Clear Channel sei bei ihrer Kalkulation von aktuellen, marktkonformen Preisen für die Werbeflächen ausgegangen.
Auch die Stadt Luzern hat sich ausserdem entschieden, die Verträge für die Plakatierung auf öffentlichem Grund ab 2016 nicht mehr an die APG zu vergeben. Dort haben drei Anbieter für insgesamt vier Lose eine Offerte eingereicht. Wieder sei man «nicht bereit, jeden Preis zu bezahlen. Unsere preisliche Offerte war attraktiv», findet Ehrle. «Wir hätten gerne die Partnerschaft mit der Stadt Luzern weitergeführt.»