Momo ist das erste Schweizer Filmfestival für Mobile-Motion-Filme. Es findet am 30. Mai erstmals im Kino Arthouse Uto Zürich statt und kann per Livestream mitverfolgt werden.
Der Klein Report wollte von der Gründerin und Festivaldirektorin Andrea Holle wissen, was denn einen guten Mobile-Film überhaupt ausmacht: «Gute Mobile-Filme zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit wenigen Mitteln, aber dafür mit umso mehr Kreativität entstanden sind», meinte Frau Holle.
Das Festivalteam war positiv überrascht von der Qualität und Professionalität der Einreichungen: «Gute Geschichten und überzeugende Konzepte stehen im Vordergrund und nicht Pixel oder Spezialeffekte», fuhr Frau Holle gegenüber dem Klein Report fort. «Wenn man von Handy-Filmen spricht, denken die meisten Leute zuerst an verwackelte Ferienfilme oder sonstige Spielereien. Bei den meisten Beiträgen aber sah man den Unterschied zu Filmen, die mit konventionellen Kameras gefilmt wurden, kaum oder gar nicht.»
Vor rund zwei Jahren ist Frau Holle zufällig auf das Smartphone-Movie eines Schweizer Filmemachers gestossen, der am Filmfestival von Locarno im Wettbewerb lief: «Daraus ist dann die Idee entstanden, ein Filmfestival zu gründen, das ausschliesslich Filme zeigt, die auf mobilen Geräten gefilmt wurden. Unser Ziel ist es, dass jedermann die Möglichkeit erhält, einen Film zu drehen und bei uns mitzumachen. Wir möchten die Hürde für die Teilnahme so gering wie möglich halten. Alles, was es dazu braucht, ist ein Smartphone und eine gute Geschichte. Wir verlangen keine Einreichegebüren für die Filme. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb wir verhältnismässig viele Filme aus Ländern wie Indien, Afrika oder dem Nahen Osten erhalten haben.»
Die Momo-Grundfinanzierung erfolgte mittels Crowdfunding: «Mit diesem Geld war es uns möglich, die Grundkosten wie Kinomiete, Webseite, Branding zu finanzieren», fährt Frau Holle fort. «Neben dem Crowdfunding konnten wir nun noch die zwei wunderbaren Sponsoren Boa Lingua und Salt gewinnen. Zudem arbeiten wir mit der Zürcher Hochschule der Künste zusammen.»
Am Momo werden Filme aus der Schweiz und der ganzen Welt gezeigt. Dementsprechend ist auch die Jury international besetzt: Pierre Monnard (Regisseur, CH, «Recycling Lily»), Virginia Hey (Schauspielerin, AUS, «Mad Max»), Rebecca Panian (Regisseurin, CH, «Zu Ende Leben»), Marcus Markou (Filmemacher, GB, «Papadopoulos & Sons»), Si Horrocks (Independent Filmmaker, GB) und Martin Zimper (Zürcher Hochschule der Künste) küren die 14 besten aus 250 eingereichten Kurzfilmen, wobei ein Film nicht länger als 10 Minuten dauern darf. Verliehen werden die Preise in den Kategorien «Best International Film», «Best Swiss Film», «Young Talent», «Special Prize» und «Audience Choice».