Seit dem 1. September zieht bei der «Südostschweiz» Martina Fehr (40) die Fäden. Als neue Chefredaktorin übernimmt sie den Posten von David Sieber, der sie noch bis zum 10. September einführen wird.
Nach dem Studiumsabschluss in den Bereichen Geschichte, Publizistik und englische Literatur landete Fehr auf der Suche nach einer flexiblen Arbeitsstelle bei Radio Grischa aus dem Somedia-Verlag.
«Als ich beim Radio angefangen habe, war noch keine Frau in der Redaktion, daher passte es ganz gut», sagt sie dem Klein Report. Neben der journalistischen Arbeit war Fehr in einem Restaurierungsatelier beschäftigt und betreute Forschungsarbeiten. Schnell wurde allerdings klar, dass ihre Leidenschaft eher im Newsbereich liegt, dass sie immer «up to date» ist, wie sie es selber nennt.
In der Folge übernahm Fehr für zwei Jahre die Redaktionsleitung beim Bündner Radio. Als dann der damalige Programmleiter Michael Forster aufgehört hat, übernahm sie für die nächsten sechs Jahre diese Position.
«Schön daran war, dass ich einerseits Managementaufgaben hatte, andererseits aber weiterhin am Programm inhaltlich mitarbeiten konnte und selber am Mikrofon war. Es ist aber auch schwierig gewesen, weil zu dieser Zeit die Konzessionsstreitigkeiten zu klären waren», blickt sie zurück.
Nun übernimmt Fehr die Chefredaktion von David Sieber. Er hat die Redaktion während sieben Jahren geleitet und in dieser Zeit die «Südostschweiz» unter anderem auch im Internet verstärkt präsent gemacht. Der erste Newsroom im Somedia-Verlag wurde in Chur 2011 in Betrieb genommen. Zeitungs- und Onlineredaktion wurden vereint und die Zusammenarbeit mit Radio und Fernsehen eingeleitet.
Journalist Sieber weiss noch nicht genau, wohin sein beruflicher Weg ihn führt. Dem Klein Report sagt er, dass es sich «immer mehr konkretisiert. In der nächsten Woche weiss ich mehr. Für mich geht es um einen Grundsatzentscheid.»
Martina Fehr wiederum möchte für die Zeitung «den Weg multimedialer Inhalte weitergehen. Online hat heute einen neuen Stellenwert. Die sinnvolle Kombination von `Online` und `Print` wird immer wichtiger.» Nun gelte es, herauszufinden, welche Modelle Sinn machen und wie man junge Leute binden könne.
Durch ihre «elektronische Vergangenheit beim Radio» sei sie es gewohnt, Dinge auszuprobieren. Zum Abschluss wagt Fehr eine Prognose: «Ich denke, dass Print immer mehr zum Luxusprodukt wird.»