Die SRG hat ihre Unternehmensstrategie überarbeitet. Das neue Papier wurde im Oktober vom Verwaltungsrat verabschiedet. Die Unternehmensstrategie soll nun über die kommenden fünf Jahre verfolgt und «bei Bedarf aktualisiert» werden.
Nach einem grossen Wurf klingt die Strategie der SRG allerdings nicht. So hält sie wenig überraschend fest, dass sich die Technologie und das Verhalten der Mediennutzer im Zeitalter des Internets rasch änderten und es deshalb wichtig sei, «einer klaren Strategie zu folgen».
Diese sieht dann etwa folgendermassen aus: Die überarbeitete Unternehmensstrategie «setzt die strategischen Ziele der SRG», «bringt Werte des Service public auf den Punkt», «definiert Stossrichtungen für die Fortentwicklung des Angebots» und «setzt Prioritäten, um die Ressourcen noch wirksamer einzusetzen». Das hört sich vielleicht stimmig an, steht aber wohl in den meisten Unternehmensstrategien so oder ähnlich geschrieben.
Nur wenig interessanter ist die Erkenntnis der SRG, dass viele Leute dank Internet die Medienangebote zeitunabhängig und individuell nutzen. Immerhin hat der öffentlich-rechtliche Sender in diesem Bereich mit der Entwicklung von Smart-TV (HbbTV und Second Screen) ein konkretes Ziel formuliert. Das gilt auch für den Ausbau der Anzahl Schweizer Produktionen, der angestrebt werde, was aber auch schon seit einiger Zeit bekannt ist.
Weitere Unternehmensziele, wie etwa im Radio- und Fernsehprogramm neue gesellschaftliche Trends früh aufzugreifen, das mobile Publikum in Stadt und Land noch besser zu erreichen oder das junge Publikum gezielter anzusprechen, lassen ebenso wenig Erwartungen zu grossen Neuerungen bei der SRG zu.
Dennoch meinte SRG-Verwaltungsratspräsident Raymond Loretan in der SRG-Mitteilung: «Digitale Technologie, neues Verhalten der Mediennutzer, globale Konkurrenz: Die SRG stellt sich den drei grossen Herausforderungen.» SRG-Generaldirektor Roger de Weck glaubt denn auch an die neue Unternehmensstrategie: «Im Umbruch der Medienwelt weiss die SRG, wohin sie will», sagt er nichtssagend.