Das notorisch defizitäre Wirtschaftsblatt aus der Romandie hofft nach erfolgter Übernahme auf eine bessere Zukunft: Der neue Mehrheitsaktionär Antoine Hubert will «L`Agefi» auf einer neuen Basis neu lancieren und setzt dabei auf eine liberale Linie.
Zuletzt gewährte das Lausanner Bezirksgericht der Wirtschaftszeitung eine Galgenfrist von sechs Monaten. Nun scheint die Zukunft gesichert. Ab Mai übernimmt eine neue Gesellschaft, die derzeit von Hubert und einer noch unbekannten Investorengruppe gegründet wird, schrittweise die Tätigkeiten und das Personal von «L`Agefi».
Mit dem Waadtländer FDP-Nationalrat Fathi Derder als neuem Chefredaktor will sich die Zeitung künftig noch stärker für Anliegen von Unternehmern einsetzen: «Wir werden dafür kämpfen, das Leben für Unternehmer in unserem Land einfacher zu gestalten», kündigte Derder in einem Kommuniqué der Zeitung vom Donnerstag an.
Die bestehende Belegschaft von 32 Mitarbeitenden soll dabei erhalten werden, genauso wie der tägliche Publikationsrhythmus der Zeitung. Zudem seien für September eine neue Website und eine App geplant. «Wir wollen eine wahre Plattform für Unternehmer entwickeln», sagte Derder.
Als Verwaltungsratspräsident amtet dabei der ehemalige SRG-Präsident Raymond Loretan: «Die Presse leidet, Titel verschwinden, die Existenz von `L`Agefi` war bedroht», lässt er sich zitieren. Neben Loretan sind Antoine Hubert, Fathi Derder, François Besençon sowie Adrienne Corboud-Fumagalli im neuen Vorstand.
