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Dienstag
22.02.2022

TV / Radio

Die Preisunterschiede für ein Netflix-Jahresabo im Überblick...           (Quelle Netflix, Grafik Blick)

Die Preisunterschiede für ein Netflix-Jahresabo im Überblick... (Quelle Netflix, Grafik Blick)

Der Streamingdienst hat uns über den Lockdown geholfen. Netflix wurde für viele zum zuverlässigen Freund, wenn man sein Date nicht mehr im Kino oder in der Bar treffen durfte.

Trotzdem sollte man zu diesem treuen Gefährten nicht einfach blindes Vertrauen aufbauen.

Im Januar hat Netflix die Preise in der Schweiz erhöht. Das liegt im Verlauf der Entwicklung. Aber wie der «SonntagsBlick» aufzeigen konnte, ist der US-Streamingdienst in der Schweiz «deutlich teurer als in jedem anderen Land der Welt».

2019 – im letzten Jahr vor der Pandemie – zählte Netflix in der Schweiz 1,8 Millionen User. Inzwischen sind es gemäss der Messung von Digimonitor 2,8 Millionen.

Mit der Preiserhöhung 2022 kostet das Standard-Abo, das Zugang auf zwei Empfangsgeräten erlaubt, neu 18,90 Franken pro Monat, zwei Franken mehr als bisher. Pro Jahr werden somit 226,80 Franken fällig.

In den USA hingegen kostet ein Standard-Netflix-Abo umgerechnet 176,40 Franken pro Jahr. In unseren Nachbarländern Deutschland, Italien und Österreich gibt es das gleiche Abo für 163,20 Franken. Und die Norweger bekommen das Jahresabo für 130,80 Franken.

In der Schweiz seien Netflix-Abende demnach rund 70 Prozent teurer als in Norwegen. Im Vergleich zu unseren deutschsprachigen Nachbarn bezahlen wir immer noch rund 40 Prozent mehr. «Und das, obwohl die Auswahl an Filmen und Serien dort gar leicht grösser ist», wie der «SonntagsBlick» schreibt.

Bei der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hält man eine solche Rechnung für nicht nachvollziehbar. André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft: «Streaminganbieter wie Netflix sind weltweit tätig und haben dank der Digitalisierung praktisch keine Kosten vor Ort zu tragen. Das Lohn- und Preisniveau in der Schweiz sollte somit keinen massgebenden Einfluss auf die Preisgestaltung haben.»

Besserung scheint nicht in Sicht. Am 1. Januar 2022 trat in der Schweiz zwar das Geoblocking-Verbot in Kraft. Dieses soll verhindern, dass Händler die hiesige Kundschaft von ihren ausländischen Onlineshops fernhalten. Audiovisuelle Dienste sind davon aber ausgenommen.