Das kasachische Lobbying in der Schweiz ist umfangreicher als bisher bekannt. Die FDP-Nationalrätin Christa Markwalder reichte Vorstösse ein, deren Wortlaut teilweise in Kasachstan formuliert worden ist, wie die NZZ am Mittwoch berichtet. Über 7000 Franken hat offenbar ein kasachischer Politiker für einen im Nationalrat eingereichten parlamentarischen Vorstoss bezahlt.
Entworfen hat den Vorstoss die PR-Firma Burson-Marsteller; dann wurde der Text in Kasachstan inhaltlich stark überarbeitet und am 21. Juni 2013 von der Berner FDP-Nationalrätin eingereicht .
Der NZZ liegt die Abrechnung vor, die Burson-Marsteller am 26. Juni 2013 ausstellte und nach Kasachstan schickte. Unter dem Titel «Interpellation Markwalder» listet die Agentur ihre Dienstleistungen auf. Die Interpellation ist Teil eines grösseren PR-Aktionsplans, den die Schweizer Filiale der global tätigen Kommunikationsagentur Burson-Marsteller für die kasachische Partei Ak Schol ausführte.
Asat Peruaschew ist der PR-Auftraggeber und ist auch Parteichef von Ak Schol, einer Partei, die sich im Westen als Opposition darstellt, tatsächlich aber regimenah ist. Sie sei über diesen Sachverhalt nicht orientiert gewesen, sondern von einer Intervention der kasachischen Opposition ausgegangen, liess Markwalder verlauten.