Die Radio- und Fernsehjournalistin Nicoletta Cimmino (47) verlässt die SRF-Sendung «Echo der Zeit», um Unternehmerin zu werden.
Der Klein Report hat sich mit der Journalistin über den richtigen Zeitpunkt unterhalten, den schönsten und eher schwierigsten Moment während ihrer Zeit beim «Echo der Zeit» und ob sie schon etwas über ihr Buchprojekt verrät. Die Fragen haben Simon Wenger und Ursula Klein gestellt.
Als Sie 2016 den Zuschlag für den Job beim «Echo der Zeit» bekommen haben, sagten Sie zum Klein Report: «So eine Chance bietet sich ja nicht jeden Tag!» Nun haben Sie den Traumjob gekündigt. Was ist passiert?
Nicoletta Cimmino: «Der Traumjob ist immer noch ein Traumjob. Es war und ist ein Privileg, das ‚Echo der Zeit‘ zu moderieren. Ich habe mich die letzten 5 Jahre weiterentwickelt, wie das Menschen halt machen, und nun will ich Unternehmerin werden.»
Die Schweiz steckt in einer ihrer grössten Krisen. Die Pandemie wird weitere Verwerfungen nach sich ziehen, auch auf dem Medien- und Kommunikationsmarkt. Ausgerechnet jetzt machen Sie sich selbständig. Was hat Sie zu diesem mutigen Schritt in dieser wackligen Zeit bewogen?
Cimmino: «Firmen, die in Krisen starten, sind in der Regel erfolgreicher als jene, die im Boom anfangen. Es ist für mich der richtige Zeitpunkt. Ich bin 47 Jahre alt, habe 25 Jahre Erfahrung, ein gutes Netzwerk und viel Energie. Zudem: Wenn die Komfort-Zone wackelt, kann man sie genau so gut verlassen.»
Sie moderieren ja bereits heute Podien und verschiedene Diskussionsrunden. Wie spielt das in das Unternehmen rein, das Sie nun gründen werden?
Nicoletta Cimmino: «Das wird Teil meines künftigen Angebotes sein.»
Wie weit sind Sie bereits mit den Vorbereitungen?
Cimmino: «Ein Unternehmen gründet man nicht von heute auf morgen. Ich bin seit einiger Zeit daran, mich vorzubereiten – und auf Kurs.»
Gemäss Recherchen des Klein Reports haben sie ja ein neues Buchprojekt. Wo stehen sie damit?
Nicoletta Cimmino: «Es gibt nichts, das spruchreif wäre.»
Sie haben 17 Jahre beim SRF gearbeitet, davon sechs Jahre beim «Echo der Zeit». Was war bei der Nachrichtensendung Ihr schönster Moment und was Ihr schwierigster?
Cimmino: «Es gibt keinen schönsten Moment oder einen schwierigsten. Es gibt Sendungen, die gelangen, und andere, die weniger gut waren. Es gibt Gespräche, an die ich mich immer noch sehr gut erinnere, zum Beispiel das Interview mit CDU-Politiker Norbert Blüm. Oder ein kontroverses Interview mit Bundesrat Ignazio Cassis zu seinem Besuch einer Glencore-Mine. Sehr viel Spass hat gemacht, als ich für das Radio und das TV den Separatisten-Konflikt in Barcelona abdecken durfte. Das Schöne am ‚Echo der Zeit‘ war, mit so vielen erfahrenen, sorgfältigen und engagierten Menschen zusammenzuarbeiten.»
Was werden Sie am «Echo der Zeit» vermissen?
Nicoletta Cimmino: «Meine Team-Kolleginnen und Kollegen und den ganz speziellen Moment, wenn die Uhr auf 18 Uhr springt.»
Was ist Ihre ganz persönliche Vision fürs «Echo der Zeit»? Wie könnte die Sendung in fünf Jahren aussehen?
Cimmino: «Ich hoffe, dass das ‚Echo der Zeit‘ nie seine DNA verliert. Dass man ihm die Mittel gibt, die es braucht, um weiterhin sorgfältigen Journalismus zu machen.»