Das Projekt «MyNewspaper» der Schweizerischen Post hat die Erwartungen nicht erfüllt. Die Nachfrage entwickelte sich bisher zögerlich. Das Ziel für den Markttest, der seit letztem November läuft, sind 700 gedruckte und 200 elektronische Exemplare der personalisierten Zeitung. Bei der Zwischenbilanz im April habe sich aber gezeigt, dass sich die Abo-Zahl «deutlich unter den Erwartungen» bewege, wie Post-Mediensprecher Bernhard Bürki gegenüber dem Klein Report sagte.
Die Post hat daraufhin Mitte Juli das Angebot vereinfacht und die Preise, die nicht gerade tief sind, angepasst. Das Exklusiv-Abo, das beliebteste «MyNewspaper»-Angebot, kostet bei einem Umfang von 36 Seiten nun immer noch 46 Franken pro Monat. «Die Anzahl der Abonnemente hat sich durch diese Massnahmen positiv entwickelt», so Bürki.
Ob die Post nun ihrem Ziel nähergekommen ist, gibt sie nicht bekannt. «Genaue Auflagezahlen veröffentlicht die Post nicht», sagt Bürki. Weitere Preissenkungen sind nicht geplant. Das ist nachvollziehbar, denn selbst das vergleichsweise günstige E-Paper (56 Seiten für 39 Franken) macht nur zehn Prozent der Abonnemente aus. Im September hat die Post hingegen mit einer Onlinekampagne und Direct Mailings ihr Angebot beworben.
Für den Druck, der beim Start bezüglich Farbqualität und Schärfe noch etwas flau ausfiel, hat man ebenfalls etwas getan. «Die Qualität konnte durch Optimierungen im Druckprozess und Software-Updates verbessert werden», so Bürki. «Angesichts der neuen Technologie sind wir zufrieden mit der Druckqualität.» Der digitale Zeitungsdruck stehe aber noch am Anfang der technologischen Entwicklung.
Das Angebot will die Post trotz des verhaltenen Starts weiter ausbauen. Im Moment können die Abonnenten Seiten aus 19 Titeln von zehn Verlagen in ihrer individuellen Zeitung zusammenstellen. «Wir sind aber nach wie vor mit weiteren Verlagen im In- und Ausland in Kontakt», sagte Bürki weiter.