Content:

Donnerstag
26.08.2021

TV / Radio

SRF Kultur organisiert ihre Redaktionen konsequent nach Themen und nicht mehr nach Sendungen: Das Meret-Oppenheim-Hochhaus in Basel. (Bild © SRF)

SRF Kultur organisiert ihre Redaktionen konsequent nach Themen und nicht mehr nach Sendungen: Das Meret-Oppenheim-Hochhaus in Basel. (Bild © SRF)

An der Basler Güterstrasse bleibt kein Stein auf dem andern: Nachdem SRF-Kulturchefin Susanne Wille letzte Woche einen ganzen Strauss programmlicher Neuerungen verkündete, werden nun auch die organisatorischen Neuerungen in den Redaktionen bekannt.

Die neue Zauberformel im Meret-Oppenheim-Tower lautet «multimediale Teams». Damit werde «noch entschiedener von Themen und Geschichten statt von Sendungen und Sendeplätzen her gedacht und geplant», schreibt SRF am Mittwoch.

Der Wandel könnte grundlegender kaum sein: Die multimedialen Fachteams werden die bisherigen Bereichs- und Redaktionsstrukturen ersetzen. «Die Teams bewirtschaften künftig ein Fachgebiet multimedial und interdisziplinär, und sie sind eigenverantwortlich für spezifische Formate und Inhalte zuständig.»

Damit sollen inhaltliche Synergien besser genutzt und natürlich auch Web und Mobile stärker bewirtschaftet werden. So ist für die digitalen Kulturkanäle in den vergangenen Monaten eigens ein neues «Planungsmodell» erarbeitet worden. «Es ermöglicht, Kulturthemen und -inhalte mit digitalem Potenzial noch konsequenter zu identifizieren und multimedial auszuspielen.»

Ausserdem verflacht die Kulturabteilung unter Chefin Susanne Wille die Hierarchien. Zwischen der ehemaligen «10vor10»-Moderatorin und den SRF-Kultur-Mitarbeitenden sollen in Zukunft «höchstens zwei Hierarchiestufen» stehen. «Operative Entscheidungen sollen auf der tiefstmöglichen Ebene durch Fachverantwortliche getroffen werden», heisst es in dem Kommuniqué weiter. 

Auf die Frage, was die flacheren Hierarchien für die jetzigen Bereichs- und Redaktionsleitenden bedeuteten, sagte der publizistische Projektleiter Oliver Meier vage, dass es «auch Veränderungen bei den Kadermitarbeitenden» geben werde. «Wir wollen uns agiler aufstellen. Das neue Führungsmodell wird bis Ende Oktober 2021 erarbeitet.»

Wie die multimedialen Teams genau organisiert werden, soll laut Meier «nicht top-down verordnet» werden. Stattdessen sollen die neuen Abläufe und Strukturen von den Mitarbeitenden von SRF Kultur selbst entwickelt werden, «in einem definierten Rahmen». 

«Zunächst suchen wir nun Mitarbeitende, die sich als Leiterinnen und Leiter der drei Teilprojekte ‚Planung 2021+‘, ‚Entwicklung Teams‘ und ‚Neues Führungsmodell‘ engagieren. Diese Funktionen in der Kulturabteilung auszuschreiben und transparent vorzugehen, war uns wichtig. Für einzelne Arbeitspakete werden wir weitere Mitarbeitende einbinden.»

All dies steht unter dem Stern von «SRF 2024». Um dieses globale Zielbild zu erreichen, hat SRF im Frühling das sogenannte Vierkräftemodell eingeführt. Demnach sollen Inhalt, Distribution, Audience und Produktion enger zusammenarbeiten. Mit den «multimedialen Teams» antwortet die Kulturabteilung auf das neue Betriebsmodell von SRF.