Die Demonstrationen der Gegner der Corona-Politik haben viel Aufmerksamkeit in den Medien erhalten. Und doch zu wenig, wie sie sich bei der Ombudsstelle des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) beschwerten.
Die Vorwürfe der Massnahmen-Gegner waren mindestens so laut wie ihre Donnerstags-Demos in Bern: «Massivste Unausgewogenheit», «bewusste Nichtinformation» und «absichtliche Desinformation» warfen sie der Berichterstattung von SRF vor.
«Die Informationssendungen von SRF sind der Aktualität, der Relevanz und dem Newsgehalt verpflichtet», verteidigte sich die SRF-Redaktion gegen die Polemik. Newsgehalt heisse, dass tatsächlich auch etwas Neues passiert sei oder neue Themen und Aspekte in die Diskussion eingebracht würden. «More of the same ist kein hinreichendes Argument für eine Berichterstattung.»
Bei den täglichen oder wöchentlichen Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen sei der inhaltliche Newsgehalt «bescheiden oder gar nicht vorhanden» gewesen. «Die Wiederholung von Demonstrationen mit den gleichen Argumenten rechtfertigt daher keine sich wiederholende Berichterstattung», heisst es in der Stellungnahme vom Zürcher Leutschenbach weiter.
SRF belegt auch detailiert, dass es trotz der oftmals gleichen Argumente in den vergangenen Wochen und Monaten sehr wohl häufig und breit über die verschiedensten Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen berichtet hat – im Fernsehen, Radio und online.
«Kaum eine Bevölkerungsgruppe der Schweiz hat in den letzten Wochen und Monaten derart viel Aufmerksamkeit in den Medien, auch bei SRF, erhalten wie die Massnahmen-Gegner.»
Dieser Argumentation folgte auch die Ombudsstelle, die den Redaktionsverantwortlichen in allen Punkten recht gab.