Am 16. Oktober 2017 ist die Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia in Malta durch eine an ihrem Auto gezündete Bombe ermordet worden.
Ein Aufschrei ging durch Europa. Eine Journalistin ermordet. Bis heute ist im kleinsten Mitgliedstaat der Europäischen Union aber nichts passiert.
Nun beugt sich Malta dem Druck des Europarates und setzt eine unabhängige öffentliche Untersuchung für den Mordfall ein. Die Regierung unter Premierminister Joseph Muscat hat nun am Freitag eine unabhängige öffentliche Untersuchung des Mordfalls angekündigt.
Die Untersuchungskommission soll aus einem ehemaligen Richter, einem Verfassungsrechtler und einem Experten für Forensik bestehen.
Reporter ohne Grenzen begrüsste am Samstag den Schritt: «Die Anordnung einer öffentlichen Untersuchung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit für den Mord an Daphne Caruana Galizia. Diese überfällige Massnahme war nur möglich durch das unermüdliche Engagement der Familie und der Zivilgesellschaft seit der grausamen Tat vor fast genau zwei Jahren.»
Die maltesische Regierung dürfe aber nicht glauben, dass sie die Öffentlichkeit allein durch die Einsetzung einer Untersuchungskommission ruhigstellen könne, fügte der Journalistenverband an.
«Wir werden kritisch beobachten, ob die Kommission wirklich unabhängig und unparteiisch arbeitet, und wir werden die maltesische Regierung an ihre Verpflichtungen erinnern, bis der Mord an Daphne Caruana Galizia restlos aufgeklärt ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wurden.»