Inspiratio.net erhält Zuwachs: Die auf Content Marketing spezialisierte Infel AG schliesst sich der Lysser Agenturgruppe an, wie am Mittwoch bekannt wurde.
Der Klein Report hat sich bei den Partnern des noch jungen Netzwerks nach den Hintergründen und Absichten des jüngsten Schachzugs erkundigt. Red und Antwort standen Michael Hählen, Partner und CEO In Flagranti AG sowie seit Kurzem Leiter von Leading Swiss Agencies, Christoph Camenisch, Inhaber und CEO Digital Innovation Lab AG und Präsident inspiratio.net, sowie Alfredo Trasatti, Inhaber und CEO der in Bern und Zürich domizilierten Infel AG.
Wie kam es zu dem Bündnis? Gab es schon Kooperationen von inspiratio.net mit der Infel AG?
Michael Hählen: «Die Zusammenarbeit basiert auf sorgfältiger Prüfung. Wir haben in den letzten Monaten den Ist-Zustand, vorhandene und neue Potenziale sowie mögliche Synergien eingehend analysiert. Dabei haben wir erkannt, dass diese Zusammenarbeit für alle Beteiligten einen Gewinn darstellt.»
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Infel, wie sieht es rechtlich aus?
Christoph Camenisch: «Es handelt sich hierbei weder um eine Fusion noch um ein Joint Venture! Inspiratio.net ist ein Netzwerk von inhabergeführten Unternehmen, die vollkommen eigenständig im Markt unterwegs sind. Das bleibt auch nach dem Beitritt von Infel so. Selbstverständlich haben alle unsere Kunden weiterhin volle Wahlfreiheit. Alle bisherigen Ansprechpartner in den jeweiligen Firmen stehen unverändert zur Verfügung. Da ändert sich überhaupt gar nichts.»
Welche speziellen Stärken wird Infel in das inspiratio-Netzwerk einbringen, die es bisher so noch nicht gab?
Alfredo Trasatti: «Infel ist stark im Bereich Content-Strategie und Content-Creation: konkret Storytelling, Konzeption, Realisation und Produktion. Mit der gebündelten Kompetenz aus relevantem Content, effizienter Technologie und zielgerichteter Vermarktung der vereinten Agenturen können wir den Kunden einen markanten Vorteil bringen, eben weil wir den gesamten Prozess im Griff haben.»
Die Digitalisierung verlange ein «Verschmelzen von Design, Kommunikation, Marketing und Technologie», schrieb die Agenturgruppe, als sie am Mittwoch den Beitritt von Infel bekannt gab. Was meinen Sie damit?
Michael Hählen: «Toller Content ohne Vermarktung nützt niemandem - wer nicht gesehen wird, der wird auch nicht gelesen. Oder ein anderes Beispiel: Eine Kampagne ohne Messung von Kennzahlen, sprich des Erfolgs, kauft heute kein Kunde mehr. Wir sind also darauf angewiesen – und das können wir heute –, unseren Kunden umfassende Lösungen aus einer Hand anzubieten.»
Wann wurde inspiratio.net gegründet? Wer war federführend, wer zog mit?
Michael Hählen: «Das Netzwerk entstand Anfang 2015 aus den Firmen In Flagranti AG, In Flagranti Design AG (ein Spin-Off der In Flagranti AG), 55 Weeks AG (ebenfalls ein Spin-Off der In Flagranti AG) und der Digital Innovation Lab. Federführend waren in diesem Prozess die Inhaber von In Flagranti AG, Michael Hählen und Lorenz Schmid, der Inhaber von In Flagranti Design AG, Marcel Wälti, sowie die Gründer von 55 Weeks und Digital Innovation Lab, Christoph Camenisch und Thomas Röthlisberger.»
Was sind wichtigsten Vorteile des Inspiratio-Netzwerks, in dem die Einzelagenturen verbunden sind, aus der Sicht der Kunden?
Alfredo Trasatti: «Die Wünsche und Herausforderungen der Kunden können mit Hilfe des Inspiratio-Netzwerks ganzheitlicher angegangen und begleitet werden. So können wir Synergien nutzen und unseren Kunden effizientere und kostengünstigere Lösungen anbieten.»
Christoph Camenisch: «Der Kunde wählt rascher und unkompliziert seinen Spezialisten aus unserem Netzwerk, als wenn er das Know-how einzeln am Markt beschaffen muss. Inspiratio.net vereint 75 Mitarbeitende auf der Achse Zürich – Bern – Biel.»
Ist ein weiterer Zuwachs geplant?
Christoph Camenisch: «Der Beitritt weiterer Unternehmen ist derzeit nicht vorgesehen, aber auch nicht ausgeschlossen. Wir suchen in erster Linie nach neuen Kompetenzen, die der Markt verlangt. Wachstum ist nicht unser Hauptziel.»
Inspiratio.net will stärker nach Zürich ausstrahlen – wie wird das vorangetrieben?
Michael Hählen: «Für die bestehenden Inspiratio-Partner ist es höchst interessant, ab sofort auch in Zürich ihre Dienstleistungen anbieten zu können. Eben weil Infel bereits in Zürich erfolgreich ist.»
Wie steht es um die Vertraulichkeit in der Zusammenarbeit? Wie wird zusammengearbeitet, wie der Datenschutz respektiert?
Christoph Camenisch: «Die Vertraulichkeit ist klar geregelt, unter den Firmen des Netzwerkes gibt es eine Charta. Gegenüber Kunden ist die Zusammenarbeit stets offengelegt. Technologisch stellen wir mittels eigenen Dokumentenservern die Vertraulichkeit sicher.»