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Dienstag
28.08.2018

Vermarktung

datenbasierte-kampagnen

Für die Radiovermarkter ist es ein Quantensprung: Erstmals in Europa konnte eine Radiokampagne national, vollautomatisiert und datenbasiert umgesetzt werden. Damit kann die Werbung passend zum Wetter, zu den Verkehrsverhältnissen oder zur Musik auf den Sendern ausgestrahlt werden.

Wie die Swiss Radioworld AG, eine Tochter der Goldbach-Group, am Montag erklärte, wird das neue Angebot zusammen mit dem Hamburger Technologiepartner Adremes auf dem Schweizer Markt eingeführt. «Mit diesem Schritt wird Radio zur ersten klassischen Mediengattung, die über nicht digitale Kanäle datenbasierte Werbeangebote ausspielt», so Ralf Brachat, Managing Director von Swiss Radioworld.

Durch die Automatisierung von Auftragsverwaltung und Spotausstrahlung können Radiostationen und Werbeauftraggeber ihre Werbebotschaften auf bestimmte Events abstimmen: Nur der Spot, der am besten zum jeweiligen Ereignis (zum Beispiel Stau, Regen oder Niederlage der Eishockey-Nationalmannschaft) passt, geht über den Äther.

Damit Programmatic Radio möglich wurde, mussten zunächst die Systeme von mehr als 50 Radiosendern mit dem System von Swiss Radioworld verbunden werden. «Mit den Radiostationen, die an unsere Plattform angeschlossen sind, erreichen wir eine Nettoreichweite von über 35 Prozent und somit täglich mehr als 2,4 Millionen Hörerinnen und Hörer in der Schweiz», sagt Ralf Brachat.

Einen ersten Schritt hat die automatisierte, datenbasierte Radiowerbung bereits genommen: Nach den Schweizer Gruppenspielen an der Fussball-Weltmeisterschaft im Sommer wurde zusammen mit microspot.ch jeweils ein Spot ausgestrahlt, der zum Endresultat der Spiele passte.

Neben diversen Sportarten und Wettersituationen, für die nun Targetings gebucht werden können, ist die Anbindung zusätzlicher Daten angedacht. «In Zukunft könnten weitere datenbasierte Werbeangebote wie Wetter- oder Gesundheitsdaten, Daten zur Staub- und Pollenbelastung in der Luft bis zu Abverkaufszahlen der Werbekunden bei Kampagnen berücksichtigt werden», hofft Matthias Kost, Geschäftsleiter von Radio Zürisee.