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Donnerstag
02.07.2015

IT / Telekom / Druck

Der IT-Beschaffungsskandal «Insieme» wirkt immer noch nach: Der Bundesrat nimmt die Zügel bei der hauseigenen Informatik- und Kommunikationstechnologie (IKT) straffer in die Hand. IKT-Grossprojekte mit einem Gesamtaufwand von mindestens fünf Millionen Franken müssen künftig von «projektexternen Experten» geprüft werden. 

Ziel der Prüfung ist es, die «Qualität der Managementkomponenten sowie die relevanten Kontextfaktoren» der Projekte zu testen. Dadurch soll es möglich sein, frühzeitig Verbesserungsmassnahmen zu platzieren oder problematische Projekte zu vermeiden, schreibt der Bundesrat am Mittwoch. Auftraggeber für die Projektprüfung ist das Informatiksteuerungsorgan des Bundes. 

Ein strikteres Kontrollregime fährt der Bundesrat neu auch bei den IKT-Projekten in den Bereichen Armee und Nationalstrassen, die er zu «IKT-Schlüsselprojekten» befördert hat. Projekte in diesem Rang müssen regelmässig von der Eidgenössischen Finanzkontrolle geprüft werden. Neu erhält jetzt auch die Finanzdelegation der Eidgenössischen Räte vom Bundesrat halbjährlich einen Bericht zum Stand der IKT-Schlüsselprojekte.

2012 sorgte der millionenteure Flop um das Informatikprojekt «Insieme» für Schlagzeilen. Daraufhin hatte der Bund beim Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen einen Bericht in Auftrag gegeben, um Misserfolge bei IKT-Grossprojekten zu verhindern.