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Mittwoch
29.10.2008

Medien / Publizistik

In Bern sind zum siebzehnten Mal allgemeinverständliche journalistische Beiträge zu Informatik-Themen mit dem «Eugen», dem Medienpreis der Bedag Informatik AG, ausgezeichnet worden.

Stefan Betschon erhielt den Pressepreis für sein Schaffen bei der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ).

Für ihre redaktionelle Arbeit an einem «WochenZeitung»-Spezial gewannen Roland Fischer und Daniel Stern einen «Eugen» in der Kategorie Beilage. Der Fernsehpreis wurde auch in diesem Jahr für einen Beitrag der Sendung «Mise au Point» des Westschweizer Fernsehens verliehen.

Stefan Betschon gelinge es seit Jahren, Informatik-Themen verständlich darzustellen, so die Würdigung der Jury. Mit sicherem Gespür umgehe er kurzfristige Hypes, um stattdessen die Komplexität der Informatik und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu thematisieren.

Ein Beispiel dafür ist der Artikel «Hitzewelle im Rechenzentrum», erschienen in der NZZ vom 22. August 2007. Darin beschreibt Stefan Betschon, dass hinter der scheinbaren Leichtigkeit von Websites und der entmaterialisierten Wirtschaftswelt des Internets in Wahrheit gewichtige Infrastrukturen mit hohen Kosten und noch höherem Energieverbrauch stehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Jury neben den einzelnen Artikeln auch das langjährige journalistische Schaffen von Stefan Betschon.

Mit dem WOZ-Spezial vom Januar 2008 haben die Redaktoren Roland Fischer und Daniel Stern handwerkliches Geschick und Kreativität bewiesen, so die Jury. Die 23-seitige Beilage ist Google gewidmet. Obwohl auch das obligate Porträt von Google als «Datenkrake», die mit ihren «Fangarmen» alle möglichen Informationen über ihre Benutzer sammelt, nicht fehlt, sei es dem Team gelungen, weder der Polemik noch der Übertreibung zu verfallen, heisst es in der Laudatio weiter. Nicht nur die Suchmaschine, sondern auch das Verhalten der Nutzer sei kritisch hinterfragt worden.

«Traque sur internet» (Treibjagd im Internet), ausgestrahlt in der Sendung «Mise au Point» vom Februar 2008, sei ein Paradebeispiel für investigativen Journalismus, begründet die Jury die Preisverleihung in der Kategorie Fernsehen.

Der Beitrag thematisierte die Down- und Upload-Problematik urheberrechtlich geschützter Werke, wie Musik, Spiele und Filme. Die Recherche deckte auf, wie private Gesellschaften mit leistungsfähigen Computern Privatpersonen ausspionieren. In ihrer Laudatio würdigt die Jury die Originalität des Themas, die minuziöse Recherche unter Berücksichtigung mehrerer Informationsquellen und die dynamische Umsetzung.