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Donnerstag
11.10.2012

Das dritte Jahr in Folge wird Anfang November in Zürich der «Medienpreis für Freischaffende» vergeben. Der Preis, der 2008 von Anita Hugi, Redaktorin «Sternstunden» beim Schweizer Fernsehen, und der freien Kulturjournalistin Ingrid Isermann ins Leben gerufen wurde, wird von einem Trägerverein in Kooperation mit der Gewerkschaft Syndicom und weiteren Partnern - unter anderem der NZZ - durchgeführt.

«Der Medienpreis soll eine Möglichkeit sein, die Anliegen der Freischaffenden ins Gespräch zu bringen. Nicht über Kritik an die Verleger, sondern positiv über die Vergabe eines Preises, für dessen Finanzierung wir mit den Verlegern im Gespräch sind», erklärte die Initiantin Anita Hugi am Dienstag auf Nachfrage des Klein Reports.

«Der freie Journalismus scheint mir nach wie vor eine sehr gute und unterstützungswürdige Form des Journalismus, der viel zu wenig Aufmerksamkeit und Unterstützung erhält», meinte Hugi, die selbst lange als freie Autorin gearbeitet hat. «Dies motiviert in der Regel auch die Leute, die den Preis durch Mitarbeit unterstützen: Sie haben oft selber einmal als Freie gearbeitet und wissen, wie schwer es finanziell ist.» Doch seien es nicht zuletzt die Freischaffenden, so Hugi, die gewisse Formen der Berichterstattung aufrechterhalten würden.

Eingereicht werden können deutschsprachige Beiträge aus der gesamten Schweiz. Die Artikel müssen nicht zwingend in einem Schweizer Medium veröffentlicht worden sein, sollen jedoch einen thematischen Bezug zur Schweiz haben. Zugelassen seien alle Publikationsformen, der Medienpreis kenne weder mediale noch kantonale Grenzen: «Es können auch Onlinebeiträge eingereicht werden. Die Arbeitsbedingungen sind in allen Medien grundsätzlich dieselben für Freischaffende», sagte Hugi gegenüber dem Klein Report.

Und wie konnte die Organisation den bekannten Journalisten Heribert Prantl, Ressortleiter Innenpolitik bei der «Süddeutschen Zeitung», für die Jury gewinnen? «Ich habe ihn einfach per Mail angefragt!», so Hugi. Prantl setze sich ein für die Rahmenbedingungen, die es für Qualitätsjournalismus brauche. «Diesen Qualitätsjournalismus bieten und diese Rahmenbedingungen brauchen insbesondere auch die Freischaffenden.»

Die Nominierten des «Medienpreis für Freischaffende» 2012.