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Mittwoch
01.03.2017

Medien / Publizistik

Nutzung von Schweizer Medien durch Onliner

Nutzung von Schweizer Medien durch Onliner

Fast alle, die sich in der Schweiz übers Web informieren, nutzen auch noch die klassischen «Holzmedien». Auch wenn Google, Facebook und Co. mit Abstand am meisten Aufmerksamkeit auf sich ziehen, bringt das Web «keine Abkehr vom klassischen redaktionellen Journalismus», wie es in der am Dienstag veröffentlichten Iakom-Onlinenutzungsstudie heisst.

Von den 2339 befragten Internetnutzern informieren sich 96,1 Prozent «auch mit Hilfe der klassischen Medien», wozu die Studie Fernsehen, Radio und Presse zählt, über das Geschehen im In- und Ausland. 

Nur 3,9 Prozent nutzen keine klassischen Medien in ihrer konventionellen Form mehr. 3,2 Prozent jedoch bedienen sich der Websites dieser manchmal als «Holzmedien» verballhornten Gattung. Nur 0,7 Prozent nutzen die klassischen Medien weder analog noch online.

Rund drei Viertel ihrer Zeit surfen die Schweizer Internetnutzer auf «globalen» Angeboten, also allen Websites, die nicht unter einer ch.-Domain laufen. Spitzenreiter mit 97 Minuten Nutzungsdauer pro Kopf und Woche ist, wenig überraschend, google.com. An zweiter Stelle kommt Whatsapp mit noch 63 Minuten, Bronze geht an facebook.com mit 51. 

Summiert man den von Facebook einverleibten Kurznachrichtendienst Whatsapp mit seinem drittplatzierten Mutterkonzern, übertrumpfen sie den Suchmaschinengiganten Google deutlich. Gut möglich allerdings, dass «einige Angebote von Google, wie vor allem Googlemail, bei den Antworten der Befragten nicht voll eingerechnet wurden», werweisen die Autoren der Studie.

Aus Schweizer Sicht interessant: Auch wenn die drei ersten Plätze mit überproportional langer Nutzungsdauer an die beiden globalen Powerplayer Facebook und Google gehen, dominieren auf den nachfolgenden Plätzen der Rangliste die Websites in Rot-Weiss deutlich. 

So folgt auf Rang vier zwar Youtube; mit 30 Minuten Nutzung pro Kopf und Woche zieht der Google-Ableger aber nur 4 Minuten mehr Nutzung auf sich als 20min.ch auf Rang fünf. Die Website des Tamedia-Gratisblattes ist damit die meistgenutzte Website mit .ch-Domain und damit noch vor srf.ch, die im Schnitt während 21 Minuten wöchentlich konsultiert wird. 

Auf Rang sechs steht mit instagram.com (19 Minuten) nochmals ein «Ausländer», danach folgen fast nur noch Schweizer Websites: blick.ch (8,9 Minuten), nzz.ch (6 Minuten), tagesanzeiger.ch (5,6 Minuten), bluewin.ch (3,8 Minuten), bluewin.ch Portal (3,6 Minuten), 24heures.ch (2,9 Mintuen), lematin.ch (2,6 Minuten), watson.ch (2,4 Minuten).

Twitter wird pro Woche im Schnitt nur noch während 2,4 Minuten genutzt, wikipedia.org während 1,8 Minuten. Die Schweizer Suchportale aus dem Hause Tamedia search.ch und local.ch nutzen die Surfer während 0,75 Minuten respektive 0.53 Minuten.

Übers Ganze gesehen ist in der Deutschschweiz der durchschnittliche Anteil der Nutzer von .ch-Seiten mit 30 Prozent etwas höher als im Tessin und – vor allem – in der Romandie.

Die Befragung wurde vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) beauftragt, von Demoscope durchgeführt und vom Institut für angewandte Kommunikationsforschung (Iakom) konzipiert und ausgewertet.