Das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög), das mit der Universität Zürich assoziiert ist, stellt in seinem «Jahrbuch Qualität der Medien» eine weitere «signifikant zunehmende Medienkonzentration» in der Schweiz fest.
Diese sei - gemessen an den Reichweiten der drei grössten Kontrolleure - von 2001 bis 2018 um 27 Prozentpunkte auf einen Marktanteil von 83 Prozent gestiegen. Im Onlinemarkt war es zwischen 2010 und 2018 ein Zuwachs um 11 Prozentpunkte auf 71 Prozent.
Positiv ist laut der Studie der Marktzutritt von Medien-Start-ups wie «Republik», «Bon pour la tête», «Sept», «Micro» oder «Heidi» zu bewerten, auch wenn sie in der breiten Bevölkerung noch relativ wenig genutzt würden, «so dass sie weder die Vielfalt merklich erhöhen noch die Medienkonzentrationsstatistik positiv beeinflussen können», wie die Autoren des «Jahrbuchs» schreiben.
Aber nicht nur die strukturelle, sondern auch die inhaltliche Konzentration - gemessen am Anteil der eigenständigen Medienbeiträge (Unikate) - nehme weiter zu, so die Wissenschaftler. Insgesamt sinke der Anteil an Unikaten in der redaktionellen Berichterstattung in der Deutschschweiz um 7 Prozentpunkte und betrage 2018 noch 74 Prozent.
Damit einhergehen Einbussen der Einordnungsleistung. «Vor allem die erklärende, Hintergründe vermittelnde Politikberichterstattung hat über die Jahre signifikant abgenommen. Demgegenüber nimmt der Anteil meinungsbetonter Beiträge zu.»
Die Gefahr wachse, dass rascher zu produzierende Meinungsformate ausgebaut und aufwendige journalistische Recherchen von Fakten und Hintergründen abgebaut werden, warnen die Autoren vom fög.