Seit Jörg Kachelmann am 20. März dieses Jahres auf dem Frankfurter Flughafen verhaftet wurde, weicht Reinhard Birkenstock kaum mehr von Kachelmanns Seite. Egal, ob bei der Haftentlassung des Wetterfroschs im Juli vor der Justizvollzugsanstalt Mannheim oder zurzeit vor dem Landgericht Mannheim. Der freundlich wirkende ältere Mann mit der runden Hornbrille ist einer der Anwälte von Jörg Kachelmann, der sich zurzeit vor dem Landgericht in Mannheim wegen mutmasslicher Vergewaltigung verantworten muss.
Egal, ob Jörg Kachelmann verurteilt oder freigesprochen wird, die Journalisten werden sich nach der Urteilsverkündung, die für Dezember vorgesehen ist, um Statements von Reinhard Birkenstock reissen und die TV-Stationen werden ihn von Kamera zu Kamera reichen. Der Strafverteidiger aus Köln wird schon jetzt im gleichen Atemzug wie Rolf Bossi genannt.
Bossi ist und war Deutschlands berühmtester Strafverteidiger. Der Rechtsanwalt aus München hatte Prominente wie die Schauspielerin Ingrid van Bergen vertreten, die ihren Mann erschossen hat, aber auch den Gladbecker Geiselgangster Dieter Degowski. Nun tritt also Reinhard Birkenstock in die Fusstapfen von Rolf Bossi. Kein Wunder also gibt es auch Schweizer Rechtsanwälte, die Jörg Kachelmann noch so gerne vor Gericht vertreten hätten, um etwas Scheinwerferlicht auf sich strahlen zu lassen. Einer dieser Anwälte war Matthias Schwaibold, Presseanwalt des Medienkonzerns Ringier (Borer-Affäre oder der frechste Pensionskassenverwalter der Schweiz - «Sorry, Jürg Maurer!»).
Der Zürcher Rechtsanwalt hatte sich als Rechtsvertreter Kachelmanns angeboten. Dies geht aus einem Vernehmungsprotokoll der Justizbeamten hervor, das kürzlich coram publico während der Verhandlung in Mannheim verlesen wurde. Darin stand auch, dass Kachelmann das Angebot dankend abgelehnt hatte, weil er sich bereits mit Reinhard Birkenstock geeinigt hatte...
Freitag
01.10.2010