Die Medienwissenschaftliche Kommission (MWK) stellt der Mediapulse-Forschung für das vergangene Jahr insgesamt ein «gutes bis sehr gutes» Zeugnis aus. Weiterhin bemängelt werden Aspekte der TV-Forschung.
Beim Mediapulse-Radiopanel habe die Kommission ein «positives Gesamtbild» bekommen: Weiteren Handlungsbedarf sehe sie in keinem der erörterten Bereiche: «Die Probleme mit der Unterrepräsentanz der jüngsten, mobilen Altersgruppe mit auch erhöhter Austrittsneigung, erfordern einen permanenten Zusatzaufwand, der sich auch 2016 wieder ausbezahlt hat.»
Die Establishment Survey trage überdies mit seinem «innovativen Methodendesign den Studienanforderungen in methodischer und inhaltlicher Hinsicht Rechnung», berichtet die MWK weiter. Gewisse Grenzen der Datenerhebung mittels Befragung seien jedoch «nicht zu übersehen», wenn es um die valide Erfassung der «heute oft komplexen Situation in den Haushalten geht».
Kritischer zeigt sich die Kommission bei der Beurteilung des TV-Messsystems: Zwar sei das System im vierten Betriebsjahr weiter gereift «und so können erfreulicherweise die meisten untersuchten Themenbereiche noch positiver beurteilt werden», wie es heisst.
Allerdings bemängelt die MWK die «immer noch unbefriedigende Dokumentationslage bezüglich der Methodologie». Die Kommission habe zudem «seit Jahren auf eine ungewöhnliche Instabilität der TV-Universen hingewiesen» und müsse dies «leider auch für 2016 und mit einem Blick auf 2017 tun».
Die Medienwissenschaftliche Kommission wird vom Verwaltungsrat der Mediapulse eingesetzt und beurteilt jährlich deren Forschungssysteme. In der Kommission sitzen die Medienwissenschaftler der Universitäten Freiburg/Stuttgart-Hohenheim, Michael Schenk, und Zürich, Heinz Bonfadelli und Walter Hättenschwiler.
Im Hinblick auf den Start eines parallelen Messsystems im Sommer 2016 habe der Verwaltungsrat der Mediapulse beschlossen, ab Juli 2017 Joachim Trebbe als zusätzliches Mitglied in die MWK zu berufen.