Content:

Dienstag
24.04.2007

Was Klein-Report-Leserinnen und -Leser schon seit Wochen wissen, ist am Dienstag offiziell geworden: Der frühere NZZ-Verlagsdirektor Marco de Stoppani ist Präsident der neu als Stiftung konstituierten Mediapulse, die statt des früheren SRG-Forschungsdienstes die Zahlen zur Radio-, TV- und Internet-Nutzung in der Schweiz erhebt. Rechtliche Basis der Mediapulse ist das am 1. April in Kraft getretene neue Radio- und Fernsehgesetz (RTVG). Die Stiftung steht unter der Aufsicht des Eidg. Departementes für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation von Bundesrat Moritz Leuenberger.

Der Stiftungsrat soll die Unabhängigkeit der neuen Organisation widerspiegeln, schreibt die Nachrichtenagentur SDA. Der Stiftungsrat besteht deshalb neben de Stoppani aus je sechs Vertretern der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), der privaten TV- und Radioanbieter sowie der Werbewirtschaft. Je zwei Stiftungsräte der drei Interessenskreise bilden zusammen mit de Stoppani auch den Verwaltungsrat der Mediapulse AG, einer 100-prozentigen Tochter der Stiftung. Die Stiftung hat ein Vermögen von 50 000 Franken und erhält für ihre Arbeit jährlich 2 Millionen Franken aus den Empfangsgebühren.

Das sind die Mitglieder des Stiftungsrats: Stephanie Weiss (SR DRS), Dino Balestra (RTSI), Marc Savary (SRG), Rainer Keller (SRG), Martin Schneider (Publisuisse), Walter Rüegg (SR DRS), Nathalie Rochat-Wehrli (RRR), Martin Muerner (VSP), Martin Freiburghaus (VSP), Filippo Lombardi (Telesuisse), Claude Alain Stettler (Telesuisse), Andreas Meili (Telesuisse), Klaus Kappeler (Goldbach Gruppe), Christian Gartmann (Publigroupe), Stephan Küng (Igem), Jürg Siegrist (SWA), Urs Schneider (BSW), Gérald le Meur (FRP). Die Mitglieder für den ebenfalls von Marco de Stoppani präsidierten Verwaltungsrat sollen erst an der nächsten Sitzung Ende Mai bestimmt werden.

Der SRG-Geschäftsleitung sei seit einigen Jahren klar gewesen, dass eine eigene Forschungsstelle für die Medienforschung nicht mehr tragbar sei, sagte SRG-Radiodirektor Walter Rüegg. Der Rollentausch vom Alleinbesitzer zur Minderheit im Stiftungsrat sei nicht ganz einfach gewesen. Eines der Probleme, welches der Stiftungsrat schnell lösen muss, ist die Zukunft der Publica Data AG. Diese SRG-Tochter ist mit dem Vertrieb der Daten aus der Medien- und Publikumsforschung betraut. Die Sache sei «heikel», sagte de Stoppani, ohne sich über mögliche Lösungswege zu äussern. - Siehe auch: Marco de Stoppani soll Mediapulse-Präsident werden