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Donnerstag
14.12.2017

Medien / Publizistik

Hüppi: Ziel Cup Final (© SRF/Oscar Alessio)

Hüppi: Ziel Cup Final (© SRF/Oscar Alessio)

SRF-Kultmoderator Matthias Hüppi wechselt die Seiten: In seinem neuen Amt als Präsident des FC St. Gallen wird Hüppi in Zukunft nicht mehr hinter, sondern vermehrt vor dem Mikrofon stehen. Dem Klein Report hat er verraten, wie er seine langjährige Medienerfahrung dafür nutzen will und warum er seine «privilegierte Position» bei SRF aufgibt.

Der erfahrene Sportmoderator Matthias Hüppi kennt die Mühlen des Journalismus. Trotzdem habe ihn die Flut der Medienanfragen zu seinem Jobwechsel «fast überrollt», wie er dem Klein Report am Donnerstag im Telefongespräch erzählte. «Ich habe noch nie so viele Interviewanfragen bekommen, das steht fest. Die Begeisterung in der Ostschweiz ist riesig», schilderte Hüppi die Reaktionen auf seinen Wechsel zu seinem Herzensklub.

Dass er durch seine Bekanntheit im schnelllebigen Fussballgeschäft aber auch schnell vom Heilsbringer zum Buhmann werden kann, darüber ist sich das SRF-Urgestein durchaus bewusst: «Ich bin extrem exponiert, bei Misserfolgen wird die Kritik zuerst auf mich einhageln. Damit muss ich leben», zeigte sich Hüppi realistisch.

Nervös machen lässt sich die Frohnatur dadurch jedoch nicht - im Gegenteil: «Ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe als Präsident beim FCSG», versicherte der Sportjournalist. Diese umfasse im Kern die Kommunikation gegen Innen und Aussen. «Ich kümmere mich um alle Zielgruppen, von der Fankurve bis zur Loge. Darüber hinaus gehört natürlich auch die Pflege der Beziehungen zu den Sponsoren und den Eigentümern des Vereins zu meinen Aufgaben.»

Zentraler Teil seines neuen Jobs sei aber auch der Umgang mit den Medien. «Ich will offen und ehrlich kommunizieren und ein gutes Verhältnis mit den Journalistinnen und Journalisten pflegen», gab sich Hüppi zuversichtlich. «Meine langjährige Erfahrung als Sportjournalist beim SRF gibt mir Sicherheit. Ich weiss, wie die Medien funktionieren, das ist ein riesiger Pluspunkt.»

Zudem habe ihn die Zeit beim Schweizer Radio und Fernsehen gelehrt, wie man am besten mit Kritik umgehe. «In meiner langen Anstellung beim SRF habe ich durchaus auch Lehrgeld bezahlt und hämische Kommentare einstecken müssen. Mit der Zeit wird man aber selbstsicherer und gelassener und lernt, dass man aus jeder Kritik auch etwas lernen kann», sagte Hüppi.

Abgesehen davon schaue er aber mit Wehmut auf seine Zeit im Leutschenbach zurück. «Ich hatte bei SRF eine privilegierte Position, die mich von Kopf bis Fuss eingenommen und auch sehr viel Energie gekostet hat», so Hüppi. Nach seiner schönsten Erinnerung aus dieser Zeit gefragt, antwortete der Fussballfan: «Die beste Erinnerung bleibt der Gesamteindruck. Ich habe so viel erlebt, da wird es unmöglich, eine Rangliste zu machen.»

Trotzdem habe er das Angebot des FC St. Gallen nicht ausschlagen können, da ihn diese Aufgabe bei seinem Lieblingsverein einfach «zu fest gereizt» habe. Zu seinen Zielen mit den Grün-Weissen sagte Hüppi abschliessend: «Der Verein gehört nur schon wegen seinem Stadion und den Fans in die Top-Fünf der Super League. Zudem ist es mein persönlicher Traum, in naher Zukunft den Cup Final zu erreichen.»