Der langjährige Tamedia-CEO Martin Kall wird Mitglied im Gesellschafterrat der Essener WAZ-Mediengruppe. In dieser Funktion wird Kall die Konzernleitung um Christian Nienhaus, Manfred Braun und Thomas Ziegler supervisionieren und beraten, wie das Unternehmen bekannt gab. Kall gab die Unternehmensleitung von Tamedia im Dezember nach zehn Jahren ab und soll im Frühjahr in den Verwaltungsrat des Unternehmens gewählt werden.
«Kall ist freundlich, ausgeglichen und - knallhart», schreibt Ulrich Reitz, der Chefredaktor der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (WAZ), über den Neuzugang. «Für seine letzte Firma gewann er die Schlacht gegen eine ausländische Gratis-Zeitung, nur um diese hinterher, ein Husarenstück, selbst zu kaufen und mit Gewinn zu betreiben.»
Für Verwirrung sorgte am Donnerstag, dass die WAZ-Gruppe neu unter dem Namen Funke Mediengruppe auftritt. Die Umfirmierung, die sich im Auftritt des Unternehmens noch nicht zeigt, ist mit einer Änderung im Aktionariat der Gruppe zu erklären. Seit letztem Jahr ist Petra Grotkamp, eine Tochter von Mitbegründer Jacob Funke, Mehrheitsgesellschafterin.