Das St. Galler Medienunternehmen Kömedia kommt in neue Hände: Der Medienmanager Martin Kall (55) übernimmt rückwirkend auf den 1. Januar 2016 als Mehrheitsaktionär die Unternehmensanteile von Roland Köhler (61), dem ehemaligen Besitzer von Kömedia, wie der Klein Report bereits berichtet hat.
Was hat Köhler zum Verkauf bewogen und warum wird Kall erstmals in der Ostschweiz tätig? Der Klein Report hat mit beiden Protagonisten über den Deal gesprochen.
Martin Kall: «Ich war auf der Suche nach neuen Investitionen, aber die Kömedia hatte ich überhaupt nicht auf dem Radar», so der Verwaltungsrat von Tamedia gegenüber dem Klein Report. «Durch einen glücklichen Zufall habe ich Roland Köhler und sein Unternehmen kennengelernt», so Kall weiter. «Und war sofort begeistert. Kömedia ist ein kerngesundes Unternehmen und Köhlers Gründe für eine Nachfolgeregelung in naher Zukunft waren mehr als einleuchtend. Ich habe nicht lange gezögert und zugegriffen», erklärt Kall. «Kömedia ist ein Lucky Punch. Und ich bin überzeugt, dass wir mit den Kernkompetenzen im Verlags- und Anzeigenmarketing weiterhin erfolgreich wachsen können. Der Standort St. Gallen eignet sich dafür äusserst ideal.»
Roland Köhler hat zwar nicht proaktiv nach einem Nachfolger gesucht, aber Martin Kall gefunden, wie er gegenüber dem Klein Report zu Protokoll gibt. «Das Ganze beruht auf einer glücklichen, aber zufälligen Begegnung zwischen mir, Martin Kall und Uli Rubner», so der Unternehmer. «In den nächsten fünf Jahren hätte ich mich eh mit einer sinnvollen und nachhaltig-guten Nachfolgeregelung beschäftigt. Jetzt ist es halt früher als geplant und trotzdem stimmig. Die Begegnung und der Abschluss mit Martin Kall kann somit auch als glückliche Fügung bezeichnet werden.»
Die 1912 gegründete Kömedia AG, vormals KünzlerBachmann AG/KünzlerBachmann Medien AG, verlegt und betreut 30 Zeitschriften, Fachzeitschriften, Jahrbücher und Internet-Portale.
«Kömedia AG ist ein erfolgreiches Verlagsunternehmen. Wir beschäftigen in St. Gallen 27 Mitarbeiter. Ich wünsche mir, dass der Verlag auch weiterhin so erfreulich gedeiht», so Roland Köhler als Botschaft zu Martin Kall.
Köhler wird die Geschäfte von Kömedia bis zur geplanten Neuorganisation der Geschäftsleitung weiterführen. Und danach? «Freue ich mich darauf, zu reisen, neue Sprachen zu lernen und mit der Zeitschrift Vinum habe ich ja noch ein schönes Verlagshobby im Portefeuille», erklärt der 61-Jährige abschliessend zum Klein Report.