Die «Finanz und Wirtschaft» lanciert einen neuen Web-Auftritt. Dieser soll die Printausgabe ergänzen. Der Klein Report fragte bei Chefredaktor Mark Dittli nach, was es mit dem neuen Web-Auftritt auf sich hat.
Dittli erklärte, dass der Web-Auftritt komplett neu gebaut wurde. «Früher war der Inhalt auf www.fuw.ch weitgehend statisch, die redaktionellen Inhalte standen nicht im Zentrum beziehungsweise waren nur per Archiv verfügbar». Neu würde «Finanz und Wirtschaft» (FuW) alle relevanten Themen rund um Finanzen und Wirtschaft tagesaktuell online begleiten: mit Hintergrund, Analyse und Meinung der FuW-Redaktion - in ansprechendem Design. Und das Screen-gerecht auch auf Smartphones und Tablet-Computern.
Der wichtigste Unterscheidungspunkt zur Printausgabe «ist natürlich die Erscheinungsweise: Print erscheint die FuW nur mittwochs und samstags, aber online sind wir bei allen relevanten Themen tagesaktuell dabei», so Dittli gegenüber dem Klein Report.
Die Arbeiten für den Web-Auftritt dauerten insgesamt etwas mehr als ein Jahr. Die genauen Kosten könne er nicht nennen, nur so viel: «Wir haben das Projekt sehr `lean` organisiert, arbeiteten mit einem erfahrenen eigenen Programmierteam und nahmen spezialisierte Freelancer in Anspruch. Es kam zu keinen Kostenüberschreitungen im Budget, was für ein IT-Projekt ja doch recht ungewöhnlich ist.»
Der Klein Report wollte ebenfalls wissen, was der Web-Auftritt der «Finanz und Wirtschaft» im Vergleich zu den Mitbewerbern Spezielles biete. «Weil wir mit einer komplett integrierten Fachredaktion arbeiten, liefern wir in der digitalen Welt die gleich hohen Qualitätsstandards wie im Print. Wir haben keine Print- und Onlineredaktion, sondern ein spezialisiertes Team von Finanz- und Wirtschaftsjournalisten, die für beide Kanäle arbeiten», sagte er. «Finanz und Wirtschaft» werde keinen News-«Lärm» verbreiten, sondern zu den relevanten Themen kompetenten Hintergrund, Analysen und Meinung bringen.
Das Angebot umfasse zudem ein sehr breites Spektrum an Marktdaten, wo sinnvoll, immer verknüpft mit relevanten redaktionellen Inhalten. Die Navigationslogik sei zudem identisch, egal ob Nutzerinnen und Nutzer die Inhalte auf dem Desktop auf einem Tablet oder über ein Smartphone konsumieren.
Der Inhalt ist am Anfang frei zugänglich, danach benötigt es jedoch ein Abonnement. Laut Dittli werde das in einigen Wochen der Fall sein. Er konkretisiert, dass man für rund 70 Prozent der redaktionellen Inhalte etwas bezahlen müsse. «Ein Teil wird aber bewusst offen gelassen.»
Zudem würden zwei Blogs geführt - der Finanzmarkt-Blog «Momentum» und der Ökonomieblog «Never Mind the Markets», die beide offen blieben. Weiterhin nicht kostenpflichtig sei der tägliche Morgenreport, der jeweils um acht Uhr morgens publiziert werde und alle relevanten Unternehmensnachrichten aus der Schweiz zusammenfasst sowie die wichtigen Entwicklungen an den Börsen in den USA und Asien zeige. Ein grosser Teil des breiten Marktdatenangebots sei ebenfalls frei zugänglich.
Um den neuen Web-Auftritt zu betreuen, sei die integrierte Redaktion der «Finanz und Wirtschaft» um fünf Mitglieder auf insgesamt etwas mehr als 40 aufgestockt worden, so der Chefredaktor der Wirtschaftszeitung. Die Redaktion habe keinen speziellen Kurs für den Onlineauftritt besucht, aber: «Wir hatten eine mehrwöchige interne Betaphase.»
Das Onlineangebot stehe unter der Leitung von Markus Diem Meier, einem erfahrenen Wirtschaftsjournalisten, der vor seinem Wechsel zur «Finanz und Wirtschaft» per Anfang 2012 Wirtschaftschef von Newsnet (Tamedia) war.
Für Dittli ist indes speziell, «dass wir tagesaktuell Hintergrund, Analyse und Meinung in FuW-Qualität zu den relevanten Wirtschaftsthemen auf allen digitalen Kanälen anbieten. Das wiederum ist nur möglich, weil wir mit einer komplett integrierten Redaktion aufgestellt sind, in der alle sowohl für Online wie auch für Print arbeiten.» Und: «News-Lärm gibt es schon genug; wir möchten den Lärm herausfiltern und bei jenen Finanz- und Wirtschaftsthemen tiefer gehen, die wirklich relevant sind. Ebenfalls einzigartig ist das Marktdatenangebot: Es geht tiefer als die Konkurrenz, ist intelligent aufbereitet und verknüpft mit redaktionellen Inhalten der FuW», sagte er gegenüber dem Klein Report.
Wie viele Leserinnen und Leser mit dem neuen Web-Auftritt angepeilt werden, kann Dittli nicht konkret sagen. Aber: «Wir wollen die führende Site für Finanz- und Wirtschaftsthemen in der Schweiz sein.»