Weisser Rauch aus der «Commissione di Vigilanza RAI»: Nach langem Tauziehen ist Marcello Foa, vormaliger Chef der Tessiner Corriere del Ticino Gruppe, von der zuständigen Parlamentskammer doch noch zum neuen Präsidenten der RAI gewählt worden.
Das Resultat war erneut hauchdünn, nachdem Foa am 1. August die notwendigen Voten noch nicht auf seiner Seite hatte: Exakt 27 Stimmen und damit das benötigte Minimum gaben am Mittwochabend grünes Licht. Den Weg für die Wahl ebnete ein Treffen zwischen Matteo Salvini, Chef der Lega Nord, und Silvio Berlusconi, Chef von Forza Italia.
Foas Wahl zum Präsidenten der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt mutierte in Italien zu einem Kräftemessen linker und rechter Politiker. Bei einer Anhörung, die am Mittwoch noch vor der neuerlichen Abstimmung stattgefunden hatte, erklärte der Journalist selber, dass er «nie Mitglied einer Partei war oder politische Bündnisse abgeschlossen habe, um Karriere zu machen».
Als RAI-Präsident wolle Marcello Foa «Garant für den Pluralismus» sein: Neben einer Ent-Politisierung des öffentlichen Fernsehens setzt er sich auch im Web hohe Ziele. «Die RAI muss in der digitalen Welt aufholen und wieder näher an die Jugend heranrücken. Ich träume von einer RAI, die Netflix näherkommt - eine Raiflix.»