Ein Tweet einer Mitarbeiterin im Anschluss an den CEO-Live-Talk von Ringier sorgte für leichte Verwirrung: «I don`t want assholes in my company», zitierte die Mitarbeiterin ihren CEO Marc Walder und kurz darauf hat dieser den Tweet auch noch selber geteilt. Ringier-Sprecher Edi Estermann erklärt dem Klein Report, welche Frage hinter dem kantigen Zitat steckte.
Viermal pro Jahr können Ringier-Mitarbeitende über einen internen Chat ihre Fragen an den Ringier-Geschäftsführer stellen. «Publizist Hannes Britschgi stellte im Web-TV-Studio vor laufenden Kameras die Fragen sodann live unserem CEO Marc Walder», erklärt Estermann dem Klein Report den Ablauf. So war es auch am 22. April, als sich etwa 800 Personen mit ihren Geräten aus Asien, Afrika, Osteuropa - kurz: aus allen Ringier-Ländern - eingewählt haben.
«Walder wurde im Talk von einer Mitarbeiterin gefragt, welche drei wichtigsten Eigenschaften Ringier-Mitarbeitende haben müssten», so Estermann zur Frage, die zum folgenden, deutlichen Statement führte: «Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir Ringier als `asshole`-freie Zone», habe Walder auf Englisch und lachend geantwortet. Denn man arbeite lieber mit Menschen zusammen, die man gleichzeitig auch mag.
Die zwei wichtigsten Eigenschaften für einen Ringier-Mitarbeiter fasste der CEO gemäss Estermann wie folgt zusammen: Erstens müsse man offen sein, jeden Tag Neues zu lernen, und zweitens sollten Menschen bei Ringier soziale Kompetenz besitzen. In diesem Kontext also keine «assholes» sein.
Ähnlich äusserte sich Walder bereits in der Märzausgabe des internen Ringier-Unternehmensmagazins «Domo»: «Wer diese Lernkurve nicht mitmacht, weil er dafür zu bequem, zu eitel ist oder zu wenig Einsicht hat, der hat in einem modernen Medienunternehmen nichts verloren», so Walder im damaligen Interview mit Hannes Britschgi.
Das «asshole»-Zitat von Marc Walder sorgte auf Twitter für unterschiedliche Reaktionen. «Wir brauchen mehr solcher Statements auf den Top-Levels», meinte ein erster Twitterer. Ein weiterer Kommentar mit angefügtem «Smiley» lautete hingegen: «Klingt grossartig. Aber wer ist verantwortlich dafür zu beurteilen, ob Marc Walder eines ist oder nicht?»