Am 9. Januar 2015 wurde Raif Badawi mit den ersten 50 von 1000 Stockschlägen öffentlich ausgepeitscht. Die Organisation Reporter ohne Grenzen ruft zusammen mit Amnesty International am Freitag zu einer Mahnwache vor der saudischen Botschaft in Berlin auf.
Das höchste saudi-arabische Gericht legt dem bekannten Blogger «Beleidigung des Islams» zur Last. Nebst den Stockschlägen hat es ihn zu zehn Jahren Haft, einer saftigen Geldstrafe und zehnjährigem Maulkorb verurteilt. Damit «wäre das Leben des 31-Jährigen zerstört», mahnen die beiden Organisationen. Badawis Frau ist mit den drei Kindern nach Kanada geflüchtet.
Saudi-Arabien verstosse mit dieser Strafe gegen das völkerrechtliche Verbot von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung. «Regierungskritiker und friedliche Reformer leben in Saudi-Arabien gefährlich und zahlen oft einen hohen Preis für ihr mutiges Einstehen für Freiheit und Menschenrechte.»
An der Mahnwache am 8. Januar fordern Reporter ohne Grenzen und Amnesty die Freilassung «aller friedlichen Aktivistinnen und Aktivisten».