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Dienstag
23.08.2011

Medien / Publizistik

Loriot alias Vicco von Bülow ist tot. Wie der Diogenes Verlag am Dienstag meldete, starb der berühmte deutsche Komiker in der Nacht von Montag auf Dienstag in Ammerland am Starnberger See an Altersschwäche. Er wurde 87 Jahre alt. Die Bestattung soll im engsten Familienkreis stattfinden.

Loriot wurde zunächst mit Zeitschriften-Cartoons und Knollennasenmännchen bekannt. Kultstatus erreichte er mit seinen Fernseh-Sketche, etwa in der ARD-Serie «Loriot I-VI», die von 1976 bis 1979 ausgestrahlt und seitdem regelmässig wiederholt wurden. In Sketchen wie über die Familie Hoppenstedt trat Loriot meist selbst als wandlungsfähiger Schauspieler hervor, oft mit seiner bereits 2007 gestorbenen Kollegin Evelyn Hamann.

Loriot unterhielt auch als Buchautor die Massen. In fast sechzig Jahren erschienen 114 verschiedene Bände von Loriot-Büchern bei Diogenes, in einer Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren. Das letzte Buch von Loriot «Bitte sagen Sie jetzt nichts, Gespräche mit Loriot aus vier Jahrzehnten» sollte eigentlich im November 2011 erscheinen. Der Verlag will den Veröffentlichungstermin nun auf Mitte September 2011 vorziehen.

Loriot wurde mit zahlreichen Film- und Fernsehpreisen ausgezeichnet und war Träger des «Grossen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland».

Bereits 1973 bekam er den «Grimme-Preis in Silber», 1984 den «Erich-Kästner-Preis für Literatur» und 2004 den «Jacob-Grimm-Preis für seinen Einsatz um die deutsche Sprache». Zuletzt erhielt Loriot 2007 den »Wilhelm-Busch-Preis« für sein Lebenswerk und 2009 den «Lola-Ehrenpreis» der Deutschen Filmakademie.

Über den Grund für die hohe Zahl an Ehrungen, die ihm in letzter Zeit verliehen werden, machte sich der Meister des feinen Humors keine Illusionen: «Eine gewisse Häufigkeit ergibt sich wohl aus der Tatsache, dass ich nicht mehr der Jüngste bin. Die Zeit zur Überreichung von Preisen wird knapp», sagte Loriot 2009.