Sie haben angerufen und Mails geschrieben – ohne Erfolg. Der neue Literaturnobelpreisträger Bob Dylan (75) ist für die Schwedische Akademie nicht zu erreichen.
Die Schwedische Akadamie hat ihre Versuche, den diesjährigen Literaturnobelpreisträger Bob Dylan zu erreichen, vorerst aufgegeben. «Momentan machen wir nichts», sagte die ständige Sekretärin der Akademie, Sara Danius, dem schwedischen Sender SR.
«Ich habe angerufen und E-Mails an seinen engsten Mitarbeiter geschickt und sehr freundliche Antworten bekommen. Im Moment genügt das völlig.»
Dylan war als erstem Musiker überhaupt der Nobelpreis für Literatur zugesprochen worden – doch er äusserte sich bislang öffentlich nicht dazu.
Schon in der Nacht nach der Preisverkündung betrat er in Las Vegas die Bühne des Cosmopolitan Hotels und spielte ein Konzert mit vorwiegend alten Songs, ohne den Preis auch nur mit einem Wort zu erwähnen.
Mit Blick auf die offizielle Preisverleihung in Stockholm zeigte Danius wenig Zweifel, dass sich der 75-Jährige dort blicken lässt. «Ich bin überhaupt nicht beunruhigt, ich habe das Gefühl, er wird kommen», sagte sie. Aber auch einem möglichen Fernbleiben des Folkrockers sieht die ständige Sekretärin gelassen entgegen: «Wenn er nicht kommen will, dann kommt er nicht. Es wird trotzdem eine grosse Feier werden und der Preis gehört ihm.»
Die Nobelpreise werden jedes Jahr am 10. Dezember in Stockholm vom schwedischen König überreicht – mit Ausnahme des am selben Tag in Oslo verliehenen Friedensnobelpreises, der dieses Jahr dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zugesprochen wurde.