Der Präsident des Verbands Schweizer Medien, Hanspeter Lebrument, forderte in einer Standpaukenrede am Schweizer Medienkongress in Interlaken eine Branchenlösung als Gegenentwurf zur angekündigten Werbeallianz der drei Partner SRG, Swisscom und Ringier. Die Ankündigung habe ihn geärgert und die Allianz sollte untersagt werden, weil sie die Dritten an den Rand drängen würde, erklärte Lebrument am Freitagnachmittag in Anwesenheit des Klein Reports.
Lebrument sieht in der Konzentration auf die drei Unternehmen SRG, Swisscom und Ringier eine «groteske Wettbewerbsverzerrung». Das Wissen der Swisscom über die User-Präferenzen sei angesichts der immer individueller ausgerichteten Werbung Gold wert. Eine solch potente Werbemöglichkeit müsse jedem Medienhaus ohne Diskriminierung offenstehen.
Als Gegenvorschlag zum neuen Vermarktungskoloss schwebt Lebrument eine Branchenlösung vor, wobei der Verband Schweizer Medien als Hub dienen könnte. Er sei zum Aufbau einer Organisation bereit, welche für alle seine Mitglieder offen sei.
Nicht dazu zähle jedoch die SRG, die aus seiner Sicht genügend Gebühren erhalte. Und da diese inskünftig gar noch steigen würden, täte die SRG «gut daran, sich zurückzunehmen». Lebrument nannte «starke Kräfte», welche mittels Volksentscheiden, aber auch politischen Initiativen die Werbung beschränken und die Gebühren kürzen oder gar abschaffen wollten.