Abschiedsshow wie ein Begräbnis: Der legendäre CNN-Talker Larry King (77) absolvierte am Donnerstag seine letzte Sendung nach einem halben Jahrhundert im Geschäft - doch die Lobeshymnen auf ihn wirkten gekünstelt, der Moderator selbst geistesabwesend.
Die Abschiedssendung war so, wie sich die Show in den Jahren ihrer Endphase hingezogen hatte: eine Melange aus «Rührung und Peinlichkeit, Schmalz und Schmeichelei, Halbprominenz und hoher Politik». US-Präsident Barack Obama verlas einen höflichen Gruss an den «Giganten der Fernsehgeschichte».
Nach mehr als einem halben Jahrhundert im TV-Plaudergeschäft, 50'000 Interviews und fast 7'000 Shows allein für CNN «hängte er seine Hosenträger an den Nagel», wie es sein Sender formulierte, in hoffentlich letztmaliger Bemühung dieser überstrapazierten Metapher. «Es ist», hatte King selbst verkündet, «an der Zeit».
Das dachten sich viele schon lange. CNN-Rivale MSNBC bedankte sich zwar per Anzeige in «USA Today» für «alles, was du fürs Kabelfernsehen getan hast», und Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger rief den «Larry King Day» aus.