Wie geht es weiter mit der Reorganisation der Kommunikationsabteilung der Bischofskonferenz? Darauf hat offenbar nicht mal die Vereinigung der Bischöfe selbst eine Antwort. Sie hat bei Weitem noch keinen Nachfolger für den ehemaligen Informationsbeauftragten Simon Spengler gefunden.
«Es ist bisher noch keine Stellenausschreibung erfolgt», sagte der verbleibende Informationsbeauftragte Walter Müller dem Klein Report.
Anfang Februar informierte das Generalsekretariat über die Entlassung Spenglers im Rahmen einer Umstrukturierung. Gleichzeitig trennte sich die Konferenz auch vom stellvertretenden Generalsekretär Marco Schmid.
Die Entlassung Spenglers war von katholischen Kreisen kritisiert worden, weil sie aus heiterem Himmel und hinter dem Rücken der Medienkommission erfolgt war. Werner De Schepper, Präsident der Medienkommission, trat daraufhin aus Protest mit sofortiger Wirkung zurück.
Seit dem 1. März ist Simon Spengler auf eigenen Wunsch freigestellt: «Es hat keinen Sinn, für jemanden zu kommunizieren, der zu einem kein Vertrauen mehr hat», sagte er dazu dem Klein Report. Eine Nachfolgelösung habe er noch nicht gefunden, er befinde sich noch in der Bewerbungsphase.
Laut Sprecher Walter Müller will die Bischofskonferenz mit der Reorganisation «die gesamtschweizerische Positionierung der Bischofskonferenz in- und ausserhalb der Kirche stärken und festigen». Ein wesentliches Element dafür sei die Stärkung des Marketings. Der Nachfolger von Spengler soll deshalb zusätzliche Aufgaben im Bereich der kircheninternen Beziehungen, des Marketings und der Social Media übernehmen.
«Ich wurde überhaupt nicht in diese Reorganisation der Abteilung mit einbezogen. Auch die Medienkommission nicht», so Spengler zum ganzen Ablauf.
Der Aufgabenbereich des Neuen ist aber doch noch nicht so genau definiert: «Überlegungen dazu sind im Rahmen der Reorganisation der anderen Tätigkeitsbereiche der Bischofskonferenz noch im Gange, dies unter Einbezug der Kommissionen, Fachgremien und institutionellen Partner», so Müller über die noch unausgegorenen Ideen.
«Künftig gibt es nur noch einen Informationsbeauftragten für die ganze Schweiz. Ich bin etwas skeptisch, ob sich die kommunikativen Herausforderungen der Bischofskonferenz in unserer Mediengesellschaft mit Marketinginstrumenten bewältigen lassen», kritisierte Spengler die Pläne seines ehemaligen Arbeitgebers.
Bereits sei klar, dass keine zusätzlichen Stellen geschaffen werden, so Müller. Die Stärkung der italienischsprachigen und französischsprachigen Schweiz, welche die Bischofskonferenz plant, müsse deshalb über eine entsprechende Besetzung freier Stellen erreicht werden sowie durch «die bessere Ausschöpfung bestehender Personalressourcen».
Laut Simon Spengler ist die Stelle des Informationsbeauftragen für die französische Schweiz seit einem Jahr vakant. «Diese soll gemäss meiner Information durch den Generalsekretär nun wieder besetzt und ebenfalls Richtung Marketing verschoben werden.»