Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) führt neue Organisations- und Arbeitsstrukturen im Newsroom am Leutschenbach ein: Die grösseren Fachredaktionen werden ab 2022 in kleinere Teams mit 8 bis 15 Personen aufgeteilt: Sie fallen de facto weg.
An der Spitze von diesen kleinen Einheiten stehen die Teamleiterinnen und -leiter, die ebenfalls «primär inhaltlich produktiv» seien, schreibt das SRF am Dienstag zur Umstrukturierung im grossen Newsroom, in dem News-Beiträge für TV-Sendungen und digitale Kanäle produziert werden.
Das hat Folgen für die heutigen Redaktionsleiterinnen und -leiter, deren Aufgaben auf neue Rollen, wie eben zum Beispiel auf die Teamleitung, verteilt werden.
Auch bei den Sendungsredaktionen «Schweiz aktuell», «Tagesschau» und «10vor10» bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Anstelle der drei Sendungsleitenden stampft SRF die neue Ein-Person-Funktion «Broadcast-Koordinator» aus dem Boden. Diese Person ist für «das Profil und die Ausrichtung der verschiedenen TV-Newsformate verantwortlich», beschreibt der Sender die neu geschaffene Stelle.
Dafür findet die Planung und Konzeption der einzelnen Inhalte neu «in der Hintergrundplanung» statt, wo sie zusätzlich als digitale Beiträge produziert werden. Das soll die Abläufe vereinfachen und mehr Ressourcen für die Inhaltsproduktion freispielen, verspricht sich das SRF davon.
Der Sender will bis Jahresende die neuen Teams und Rollen im Newsroom definieren und besetzen.
Die neuen Strukturen hat sich das SRF selbst auferlegt: Überlegungen der Chefredaktion Video, Vorgaben durch das Umbauprojekt «SRF 2024» und der Wunsch der Mitarbeitenden haben dazu geführt, dass Ende 2020 eine Projektgruppe den Auftrag bekommen hat, die Abläufe und die Organisation der Newsrooms zu überprüfen.
Die Projektgruppe setzte sich aus elf Angestellten aus allen Redaktionen zusammen. Später durchlief das erarbeitete Grundkonzept eine Vernehmlassung bei allen Newsroom-Mitarbeitenden. Am Dienstag präsentierte SRF dann die finale Ausgestaltung der neuen Strukturen.