Neue und offene Töne bei der Keystone-SDA: CEO Markus Schwab zeigte sich an einer Personal-Informationsveranstaltung vom Dienstag selbstkritisch und einsichtig, was expansive PR-Aktivitäten betrifft.
In Sachen Stellenabbau wird der harte Kurs trotz Finanzhilfe des Bundes weitergefahren.
Kerngeschäft soll klar die Nachrichtenagentur bleiben, versicherte Markus Schwab. «Ich glaube an die Zukunft der Nachrichtenagentur», sagte der CEO gemäss Quellen des Klein Reports an einer Veranstaltung mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Keystone-SDA.
Schwab sprach davon, dass eine schwammige Abgrenzung zwischen PR und Journalismus auch bei den Kunden nicht gut ankomme. In Sachen PR werde man deshalb nochmals über die Bücher gehen, um keinesfalls den Ruf von Keystone-SDA zu riskieren.
Zusammen mit Jann Jenatsch, Leiter Content, und Andreas Gran, Chief Digital Officer und Geschäftsleitungsmitglied «auf Probe», informierte Schwab auch über die Zukunftspläne der Keystone-SDA. Der Grundtenor: Es wird hart bleiben, die Nachrichtenagentur stehe weiter unter Druck der Kunden, die teilweise gleichzeitig ihre Besitzer sind.
Die Geschäftsleitung stellte das Personal deshalb auch für dieses Jahr auf weitere Sparmassnahmen ein. Im Frühjahr 2019 müssten, wie bereits angekündigt, unternehmensweit zehn weitere Stellen gestrichen werden. Wenn nicht über freiwillige Abgänge, dann über Kündigungen.
Am neuerlichen Abbau ändert offenbar auch die neue Finanzhilfe des Bundes nichts. In diesem Jahr erhält Keystone-SDA nämlich bis zu zwei Millionen Franken aus der Staatskasse.
Mit diesem Geld soll das Netz der 13 Regionalredaktionen der Keystone-SDA gesichert werden, wie aus der Leistungsvereinbarung zwischen dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) und der Keystone-SDA hervorgeht. In den Regionalredaktionen arbeiten – Stand 1. Januar 2019 – 41,3 Vollzeit-Beschäftigte.
Im Vertrag steht auch: «Sollte die Keystone-SDA einen Personalabbau in den Regionalredaktionen oder eine Anpassung ihres Leistungsangebotes erwägen, ist das Bakom vorgängig zu informieren. Das Uvek behält sich bei signifikanten Veränderungen der geförderten publizistischen Angebote und der Redaktionsstruktur Kürzungen seiner Leistungen vor.»
Rechnet Keystone-SDA aufgrund des anstehenden Personalabbaus also mit einer Leistungskürzung durch das Uvek? «Nein. Die erwähnten Stellen betreffen nur zu einem Teil die Redaktion», sagte der Kommunikationsbeauftrage Iso Rechsteiner auf Nachfrage des Klein Reports am Dienstag.